Die Eröffnung der großen Ostraumschau durch Heinrich Himmler
Originalfotobeschriftung:
Der Stellvertreter
des Führers, Rudolf Heß, bei der Besichtigung der Ausstellung. Neben ihm
Reichsführer SS Himmler und Reichsminister Dr. Todt.
Aufn.: Scherl
In seiner Eigenschaft als
Reichskommissar zur Festigung des deutschen Volkstums veranstaltete der Reichsführer
SS Heinrich Himmler in der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in der
Hardenbergstraße eine interne Ausstellung „Planung und Aufbau im deutschen
Osten“. Die Schau, die die Ergebnisse aus einem Wettbewerb zur Erlangung von
Entwürfen für die dörfliche Besiedlung der neuen deutschen Ostgebiete zeigt,
befaßt sich auch mit allen anderen Siedlungsproblemen, die sich auf Grund der
bedeutsamen bevölkerungspolitischen Aufgabe, die der Ostraum erhalten hat,
ergeben.
Der Reichsführer SS
betonte bei der Eröffnung, daß die Ausstellung vor allem den Behörden und
Dienststellen einen Einblick in die Planungsarbeiten für den Ostraum vermitteln
solle. Der deutsche Siedler werde nach Beendigung des Krieges im Gegensatz zu
den Methoden der Systemzeit so angesetzt werden, daß er ausreichenden Grund und
Boden erhalte, damit die Gewähr dafür gegeben sei, daß die harte bäuerliche
Arbeit auch einen entsprechenden Erfolg zeitige.
Neben dem Stellvertreter
des Führers Rudolf Heß nahmen an der Besichtigung Reichsminister Dr. Todt,
Reichsleiter SS-Obergruppenführer Bormann, Reichsleiter SS-Obergruppenführer
Bouhler, Generalleutnant Reinecke, der Chef des Allgemeinen Wehrmachtsamtes,
General Daluege, der Chef der Ordnungspolizei, SS-Gruppenführer Heydrich, der
Chef der Sicherheitspolizei und des SD, dann SS-Brigadeführer Jüttner, der
Chef des SS-Führungshauptamtes, SS-Brigadeführer Berger, Der Chef des
SS-Hauptamtes u.a. teil. SS-Obersturmbannführer Professor Meyer, der Leiter der
Hauptabteilung Boden im Reichskommissariat für die Festigung deutschen
Volkstums, erläuterte die Einzelheiten der Besiedlungsaktion, die auch die Gründung
einer ganzen Anzahl neuer Städte erforderlich mache.
Aus den Ausführungen ließ
sich die ungeheuere Aufgabe erkennen, die dem Reichskommissariat hier übertragen
worden ist. Die Schau zeigte, daß man von vornherein nicht nur bestrebt ist, städtebaulich
neu zu planen, sondern daß man auch den kommenden Anforderungen der Verkehrs
durch Verdoppelung der Straßendichte, der Landschaftsgestaltung und allen
anderen Problemen in weitester Form gerecht zu werden sucht. Zahlreiche Modelle
von Bauernhöfen und Dörfern der verschiedensten Einwohnerzahl sind
ausgestellt. Wenn man bedenkt, daß bisher über 550.000 volksdeutsche Menschen
über die Grenze gekommen sind, von denen mehrere hunderttausend bereits
angesiedelt wurden, und daß dem deutschen Menschen Verhältnisse, wie sie in
Polen waren, nicht zugemutet werden, dann läßt sich unschwer die Größe des
Vorhabens erkennen, zugleich aber auch die Bedeutung, die dieser Schau zukommt.
Berliner Lokalanzeiger
Nr. 70, 22.3.1941