Dr. med. dent. I. Burzynska und R. Strecker, Berlin, Juli 2003
Ev.-lutherische Propstei Kaliningrad, der Propst, RUS, 8.08.03
Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin, 28.08.03
zwei fraktionslose PDS-Abgeordnete in Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin, 8.09.03
Prof. Stanislaw Lorenc, Rektor der Universität Poznan, 18.09.02
MdB Dipl.-Ing. Siegfried W. Scheffer, Sprecher der Landesgruppe Ost, 25.09.03
MdB Günter Nooke, kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU, Berlin, 26.09.03
Klaus Bednarz, WDR, Kuratoriumsmitglied der Dt-Poln. Gesellschaft Bundesverband, Köln, 1.10.2003
Liste der nächsten 100 Befürwortungen hier
Berlin, 16. Juni 2003
Sehr geehrter Herr B.,
für Ihre Schreiben vom 30. April
2003 und 13. Mai 2003 sowie das beigelegte Informationsmaterial zu Ihrem
Vorhaben möchte ich mich herzlich bedanken.
Ihr Anliegen, den
menschenverachtenden Generalplan Ost sowie die entsetzlichen Folgen seiner
Umsetzung der Öffentlichkeit ins Bewußtsein zu rufen, halte ich für einen
sehr wichtigen Beitrag im Rahmen der Aufarbeitung der deuschen NS-Vergangenheit.
Ich wünsche Ihnen bei Ihrer
weiteren Arbeit viel Erfolg und hoffe, dass es Ihnen gelingen wird, die geplante
Ausstellung zu realisieren.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Berlin, den 19.6.2003
Sehr geehrter Herr Burchard,
ich bedanke mich herzlich für Ihr Schreiben, das mich am 14.05.2003 erreichte und Ihre Mail vom 29.05.2003 und bitte um Nachsicht, dass es mir erst jetzt möglich ist, Ihnen zu antworten.
Ihr Engagement für die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem verbrecherischen Generalplan Ost, der die Vertreibung und Vernichtung von Millionen von Menschen vorbereitet hat, ist bewunderns- und unterstützungswert. Ihrem Anliegen,, über mich eine Resolution des Deutschen Bundestages zu diesem Thema zu erwirken, kann ich allerdings nicht entsprechen, weil dies nach den Vorschriften des Deutschen Bundestages nicht möglich ist.
Da mir Ihre Projekte zur Aufarbeitung der Geschichte des Generalplans Ost aber sehr sinnvoll erscheinen, möchte ich Sie an den vom ehemaligen Partei- und Fraktionsvorsitzenden der SPD, Dr. Hans-Jochen Vogel initiierten "Verein gegen das Vergessen - für Demokratie" verweisen. Dieser Verein kann möglicherweise bei Ihrem Projekt behilflich sein. Die Adresse lautet: Verein gegen das Vergessen - für Demokratie, Stauffenbergstr. 13-14, 10785 Berlin, Telefon 26 39 78 3, Fax: 26 39 78 40. Der Geschäftsführer des Vereins ist Klaus Lindenberg.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Projekt gutes Gelingen.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Brüssel, 20.06.03
Sehr geehrte Frau Burzynska,
sehr geehrter Herr Strecker,
sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihr Fax vom 11. Juni dieses Jahres an Kommissar Verheugen, in dem Sie über Ihr Vorhaben berichten, anläßlich des Jahrestages der Vertreibung von Polen durch Deutsche nach Luckow zu fahren, um dort Ihren Beitrag zur deutsch-polnischen Aussöhnung zu leisten. Sie bitten dabei zur Umsetzung Ihres Vorhabens um politische und finanzielle Unterstützung durch die Europäische Gemeinschaft. Kommissar Verheugen hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Persönlich gratuliere ich Ihnen aufrichtig zu Ihrer bemerkenswerten Initiative um die deutsch-polnische Aussöhnung. (...)
Freundliche Grüsse
(Unterschrift)
Petra Erler
Berlin-Tiergarten,
21.06.03
Sehr
geehrter Herr B.,
Anfang
Februar 2003 befand sich die Ausstellung „60 Jahre Generalsiedlungsplan“ in
den Räumen der KSG St. Thomas Morus. Studierende aus unserer Gemeinde ebenso
wie Mitglieder der benachbarten Gemeinde St. Ansgar konnten sich so über die
mehrjährige Zwangsarbeits- und Völkermordplanung der Berliner Universität(en)
in Kooperation mit der SS informieren. Ihre Dokumentation von
Zeitungsausschnitten und Briefverkehr den Generalsiedlungsplan betreffend begrüßen
wir als einen sehr wichtigen Beitrag zur Geschichtsaufarbeitung und Anregung zur
Auseinandersetzung. Veranstaltungen dieser Form sollten daher auch in Zukunft
unbedingt fortgeführt werden und können mit den dafür notwendigen Mitteln gefördert
werden.
Mit
freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
(Unterschrift)
P. Thomas Treutler OP Karin Güll
-Studentenpfarrer- - Sprecherin-
Prag, 24.06.03
Sehr geehrter Herr B.,
mit Interesse habe ich die Materialien gelesen, die Sie mir auf dem Kirchentag
zum Thema "Generalplan Ost" gegeben haben. Und ich muss gestehen,
dass ich fast nichts davon wusste, obwohl sich das Ziel des "Generalplan
Ost" im Blick auf die Tschechen sehr tief in das kollektive Gedächnis der
Tschechen eingegraben hat. Ich denke, dass die auch heute noch oft schwierigen
Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen ganz sicher eine
Wurzel in diesem Plan mit seinen menschenverachtenden und verbrecherischen
Zielen haben. Insofern ist die Aufarbeitung dieser Geschichte ganz sicher
auch ein Beitrag zur Aussöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. In diesem
Sinn wünsche ich Ihnen für die Aufarbeitung dieser beschwerlichen Geschichte
breite Unterstützung, viel Kraft und einen langen Atem.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr (Unterschrift)
G. Frey-Reininghaus, Kirchenrat
Bonn, 24.06.03
Die Beteiligung von Wissenschaft und Hochschulen an der Vorbereitung der Annektionen und Ausplünderung, der Zwangsarbeit und dem Vernichtungskrieg im besetzten Europa, z.B. im Rahmen des Generalplans Ost, sind nach wie vor nicht ausreichend erforscht und in das öffentliche Gedächnis gerufen.
Auch der Beitrag der offiziellen Vertretung der StudentInnen, der lokalen Studentenführungen und der Reichsstudentenführung sowie der StudentInnen an diesen Verbrechen ist den wenigsten StudentInnen in Deutschland bekannt.
Seit 1934 mobilisierte die
Deutsche Studentenschaft als reichsweite StudentInnenvertretung, wenn auch mit
geringem Erfolg, die StudentInnen zu „Einsätzen“, im Rahmen des
„Landdienstes“ in Dörfern an der Ostgrenze des Reiches. Dabei sollte der
„polnische Einfluss“ in diesen Regionen durch die Unterstützung deutscher
Bauern zurückgedrängt und diese durch völkische Propaganda gegen ihre
polnischen NachbarInnen in Stellung gebracht werden. Auf Aufforderung des
SS-Reichsführers Himmler machte die Reichsstudentenführung es 1939 den
StudentInnen gar zur generellen Pflicht, als Erntehelfer als Einsatz für die
polnischen Landarbeiter zur Verfügung zu stehen, die der ostdeutschen
Landwirtschaft wegen der zunehmenden Spannungen mit Polen fehlten. Im Sommer
1940 begann der „Ferieneinsatz Ost“, in dessen Rahmen in den nächsten
Jahren StudentInnen in den annektierten Teilen Polens deutsche SiederInnen
unterstützten, die dort Häuser und Gehöfte vertriebener Polen bezogen hatten.
Als bundesweite studentische Interessenvertretung sehen wir es als unsere Pflicht an, uns diesem Teil deutscher Geschichte und der Geschichte der Hochschulen und StudentInnen in Deutschland zu stellen. Wir begrüssen daher die Initiative von Matthias Burchard, eine Delegationsreise nach Polen mit Gedenkfeiern und Treffen mit den Opfergruppen durchzuführen.
Mit freundlichem Gruß
(Unterschrift)
Gerd Krauss, Referent des fzs
Göttingen, 30. Juni 2003
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für die Informationen, die Sie mir zugeschickt
haben und die sich auf das Vorhaben beziehen, an den 61. Jahrestag des
„Generalplans Ost“ sowohl mit einer Ausstellung als auch mit Gedenkobjekten
und Begegnungen von Zeitzeugen zu erinnern.
Es ist aus meiner Sicht unstrittig, daß es sich bei Ihrem
Anliegen, die Mittäterschaft von Mitgliedern deutscher Hochschulen bei der
Planung und Umsetzung des „Generalplans Ost“ aufzudecken und dies einer
breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, um eine wichtige Aufgabe handelt.
Ich hoffe sehr, daß Ihre weitere Arbeit erfolgbeschieden
ist, und daß es Ihnen gelingt, mit Ihrer Arbeit dazu beizutragen, ein dunkles
Kapitel deutscher Vergangenheit aufzuklären. Insbesondere wegen der
EU-Osterweiterung ist es von Ihnen sehr verdienstvoll, sich engagiert und
kritisch mit der neuen deutschen Geschichte auseinander zu setzen.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Prof. Dr. Rainer Marggraf
Dekan der Fakultät für Agrarwissenschaft
37075 Göttingen,
1.7.2003
Betreff:
NS-Geschichte Agrarfakultät 1933-43
Sehr
geehrter Herr B.,
Die
Fachschaft Agrarwissenschaften möchte mit diesem Schreiben Stellung zu Ihrer
Anfrage vom 20.05.2003 nehmen.
Die
Aufarbeitung der NS-Vergangenheit ist ein für Deutschland noch immer sehr
bedeutsames Thema, wie auch die spezielle Untersuchung des Agrarsektors.
Ihre
Arbeit zu diesem Thema findet große Anerkennung und wird von der Fachschaft
Agrarwissenschaften sehr begrüßt.
Die
geschichtliche Aufarbeitung des Nationalsozialismus sollte auch weiterhin
intensiv betrieben werden, um die Geschehnisse
gerade heute ins Bewußtsein der Menschen zu rufen.
Die
Fachschaft Agrarwissenschaften meint, daß die Studierenden auch Kenntnisse über
unrühmliche Bestandteile der Fakultätsgeschichte haben sollten. Sie tragen mit
Ihrer Arbeit dazu bei.
Den
Opfern der NS-Verbrechen gehört unser Mitgefühl.
Mit
freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit,
Fachschaft Agrarwissenschaften Göttingen
Fürstenberg (undatiert, etwa 7.07.03)
Sehr geehrter Herr B.,
wie viele andere Persönlichkeiten und Institutionen unterstützen auch meine MitarbeiterInnen und ich Ihr Engagement für eine intensive Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Geschichte des verbrecherischen GPO. Wir hoffen, dass Sie endlich die notwendige Resonanz für Ihr berechtigtes Anliegen von offizieller Seite erfahren. (..)
Mit besten Grüßen und Wünschen
(Unterschrift)
Prof. Dr. Sigried Jacobeit, Leiterin
Kandern, July 2, 2003
Dear M.B.,
History has proven, without honest and serious
repentance from sin and reconciliation we are doomed to repeat the mistakes of
the past.
We do support your efforts of reconciliation
with those who have suffered and see the need to bring light into one of the
darkest pages of German history, in order that the new hope and blessings can
saturate Germany and Europe and better human relations to the countries of
Eastern Europe can substantially grow.
Agape Europe, the Western European ministry of
Campus Crusade for Crist International, represented in 190 countries of the
world, is committed to build bridges of the irrestible love of Jesus Christ
between different peoples, nationalities and countries. It is mostly known for
its efforts to bring Hope and Peace to people of all nations. With the Jesus
Film, whom over 4,6 Billion people have seen, we have experienced deep changes
in individual lives, cities and nations.
The challenges, problems and needs all over the
world are extremely different. But in one aspect of life, there is everywhere a
distinct need very obvious, the need of reconciliation with the past. First of
all reconciliation with God, second reconciliation with others and with the
society.
Your efforts, dear Matthias, are for us very
important, because you are trying to bring reconciliation with one of the
darkest areas of German history. To extinguish 30 to 40 Million people of the
Slavic people is historically known as General Plan East, which has been Prof.
Konrad Meyer, who lived a comfortable life till 1972 without being taken into
responsability for this cruel activities in the past. This cannot be the model
for time and especially our young generation.
For the sake of the new young generation of our
time, we need to be able to stand up and show how to deal with major mistakes of
the past and show them a path full of hope.
Therefore we deeply appreciate and support fully
your efforts, Matthias Burchard, and ask you not to give up to bring
reconciliation and hope to all of those who have been involved in and suffered
under the General Plan East.
(signiture)
(signiture)
Makku
Happonen
Dr. Rainer Harnisch
European Director Senior Consultant
Mail vom 24. Juni 2003
22:56
Betreff: Re: wissenschaftl. Trägerschaft Generalplan Ost, Antwort auf Kritik
zur bisherigen Darstellung des Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Mail. Hr. Besant ist aufgrund seines Umzuges in die USA
leider seit geraumer Zeit nicht mehr führ unser Projekt tätig, so daß ich
mich hier stellvertretend für die vorhandenen Fehler und Versäumnisse
entschuldigen will.
Die von Ihnen erstellte Seite geht äußerst beeindruckend auf dieses - wie sie
absolut richtig schreiben - sehr komplexe Thema ein und wir würden Sie deshalb
gerne gewinnen, den fehlerhaften Artikel als Experte selbst zu überarbeiten
oder zu ersetzen. Unser Portal hat derzeit 120 000 Besucher pro Monat und stellt
einer interessante Plattform da um ein breites Publikum zu erreichen. Von dem
Artikel aus könnten wir dann nahtlos auf Ihre ausführliche Aufbereitung auf
dem Server der FU verlinken.
Wir würden uns über eine positive Reaktion sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Mannes
Arbeitskreis Shoa.de
*********** REPLY SEPARATOR ***********
On 24.06.2003 at 21:48 Matthias Burchard wrote:
Sehr geehrter Herr Besant,
mit Interesse habe ich Ihre zusammenfassende Darstellung des Generalplan Ost im
Internt gelesen. Es ist ein schweres und zugleich sehr komplexes Thema und eben
kein einheitlicher Begriff: Es gab etwa zwei vorlaufende Fassungen und vier
Vollversionen des Generalplan Ost von drei unterschiedlichen Herausgebern.
Ich bin überrascht, dass Sie nicht den Professorentitel Konrad Meyers nennen.
Sowohl die Agrarfakultät der Humboldt-Universität als auch der Präsident der
HU haben sich im Mai 2002 zur Sache geäußert, siehe
Erklärungen unter http://www.geschichte.hu-berlin.de/ns-zeit/docs.htm
Im Rahmen eines bürgerschaftlich-studentischen Projekts ist eine umfangreiche
thematische homepage entstanden, die sowohl das RKF unter
http://userpage.fu-berlin.de/~gplanost/rkfhalensee.htm
als auch das Dahlemer Agrarinstitut und das Dahlemer SS-Planungsamt vorstellt.
Zweite konkrete Frage: Wie kommen Sie auf die Datierung Juni 1942? Im Text des
Begleitschreibens etwa vom 2.06.1942 steht klar das Originaldatum 28.05.1942 und
der Herausgeber, das Institut für Agrarwesen und Agrarpolitik drin, was auch
korrekt im Nürnberger Prozess so genannt wird.
Wenn Sie schon konkret den Inhalt des universitären
Generalplan Ost vorstellen, dann bitte ich doch auch um eine korrekte Benennung
des Herausgebers und der Datierung. Die Gesamtansicht der homepage ist
entsprechend www.userpage.fu-berlin.de/~gplanost
Mit freundlichen Grüssen
Matthias Burchard
Berlin,
Anfang Juli 2003
„Auch uns beiden liegt aus verschiedenen persönlichen und familiellen Gründen
an einer positiven Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen. Ich selbst,
Reinhard Strecker, habe bereits vor über 40 Jahren im polnischen
Justizministerium sowie mit einem Passe-Partout für sämtliche polnischen
Staatsarchive Unterlagen für NS-Verbrechensprozesse gesucht und in Kopie nach
Deutschland gebracht. Daher kenne ich die traumatische Bedeutung des
Generalplans Ost besonders für Polen. Ich, Iwona Burzynska, weiß, dass in
Polen die damals erlebte Rechtlosigkeit als Trauma an die nächste Generation
vererbt wird, wenn auch in abgeschwächter Form, mit allen Folgen, die daraus
in der Haltung Deutschen gegenüber erwachsen.
In beiden Teilen des lange getrennten Restdeutschlands, Bundesrepublik und DDR,
ist bis heute in weiten Teilen der Bevölkerung eine abschätzige Haltung Polen
gegenüber zu spüren, die auch auf fast völliger Ignoranz der von den
Deutschen damals verübten Taten beruht. Diese die Zukunft belastende
Einstellung lässt sich, denken wir, in beiden Ländern nur abbauen durch persönliche
Begegnungen von Polen mit Deutschen, die die seinerzeitigen Untaten kennen und
sie als Verbrechen bezeichnen. Geschieht dies nicht, werden sich spätestens in
10 Jahren, wenn junge Deutsche und junge Polen bei völliger Freizügigkeit auf
dem Arbeitsmarkt miteinander konkurrieren, schwere soziale Spannungen entwickelt
haben, stärker als heute, mit beiderseitiger Fremdenfeindlichkeit und
wiedererstandenem Hass auf die anderen.
Bezeichnenderweise hat sich zwar eine juristisch ausreichende Mehrheit in Polen
für den Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft ausgesprochen. Es bleibt aber
festzuhalten, daß sich über vierzig Prozent der polnischen Wahlberechtigten an
der Abstimmung nicht beteiligten, nach Rundfunk- und Fernsehberichten dieser
Anteil in Südostpolen erheblich höher lag, sich also insgesamt weit weniger
als die Hälfte der polnischen Wahlberechtigten für den Beitritt zu Europa
ausgesprochen haben. Das dürfte auch daran liegen, dass die bundesdeutsche
Politik den eigentlichen Verbrechern, Professor Konrad Meyer und zahllosen
anderen, auch nach dem Krieg Karrieren als hochdotierte Ehrenmänner ermöglichte.
Wir wollen diesem Bild Deutschlands in Polen entgegentreten und wären Ihnen
dankbar, wenn Sie sich dazu entschliessen könnten, unsere Bemühungen zu
unterstützen. (..)“
Kaliningrad,
8. August 2003
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Informationen bezüglich des "Generalplans Ost".
Wir stimmen mit Ihnen überein, daß eine umfassende Aufarbeitung des
"Generalplans Ost" - gerade auch im Hinblick auf die kommende
EU-Osterweiterung - wünschenswert ist und einen wichtigen Beitrag zu einem
friedlichen Miteinander von Menschen und Völkern in der Zukunft leisten kann.
Wir begrüßen Ihr persönliches Engagement deshalb ausdrücklich und wünschen
Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Heye Osterwald, Propst
Berlin,
28.08.2003
Ausstellung über die Opfer des Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
Ihre Bemühungen, den Opfern des sog. „Generalplan Ost“ in einer Ausstellung
ehrend zu gedenken, begrüßen wir sehr. In unserem Bezirksteil Kreuzberg lag
mit dem Hautquartier von Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt die
Machtzentrale des Nationalsozialismus. Daher fühlt sich
Friedrichshain-Kreuzberg in besonderem Maße verpflichtet, die von hier aus im
Namen Deutschlands begangenen Gräultaten an unseren Nachbarn nicht in
Vergessenheit geraten zu lassen. Mit Erinnerungstafeln im Stadtraum und
Ausstellungen in unseren Museen – zuletzt über die Geschichte der
Zwangsarbeit in Friedrichshain-Kreuzberg zwischen 1938 und 1945 – bemühen wir
uns seit vielen Jahren, diese Erinnerung wachzuhalten. Mit einer
deutsch-polnischen Städtepartnerschaft und Jugendaustausch wollen wir dazu
beitragen, dass vor allem jüngere Menschen aufeinander zugehen und von einander
lernen.
Ihr Projekt zeigt nicht nur die perfide, kaltblütige Planung der Nazis für das
östliche Europa, sondern bringt gleichzeitig die Opfer dieser einzigartigen
Massenvernichtungspolitik aus der Anonymität heraus und macht es dem Betrachter
möglich, die Folgen dieser zynischen Menschenverachtung intellektuell und
emotional zu begreifen. Ihr Projekt ist daher gerade in der Zeit der Annäherung
der Völker in Mitteleuropa von unschätzbarem Wert.
Wir wünschen Ihnen bei der Realisierung Ihres Vorhabens viel Erfolg und hoffen,
dass Sie die notwendige finanzielle Unterstützung erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Cornelia Reinauer, Bezirksbürgermeisterin
Poznan,
den 18. September 2003
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihren Brief vom Ende Juli dieses Jahres, in dem Sie sich auf
Ihren Besuch in der Adam Mickiewicz Universität in Poznan am 27. Juni 2003
beziehen.
Wegen der Sommerferien und der Vorbereitung zur Eröffnung des neuen
akademischen Jahres komme ich erst heute dazu, Ihnen meine Befürwortung für
Ihre noble Initiative auszusprechen, die dem Ziel dient, die verbrecherischen
Ideen des Generalplans Ost, der Zwangsaussiedelung und millionenfachen Völkermord
vorsah, einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Mit großer Genugtuung habe ich die Ihrem Brief beigefügten Erklärungen des Präsidenten
der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Jürgen Mlynek, und des Fakultätsrats
der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu
Berlin gelesen, die zur mutigen Aufarbeitung des Verbrechens und des Unrechts,
die die Umsetzung des Generalplans Ost mit sich brachte, aufriefen. In Polen ist
im Bewußtsein jedes gebildeten Bürgers das tragische Schicksal der Bewohner
der Region von Zamosc, insbesondere der Kinder, die infolge der dortigen „Befriedungs“-
und Aussiedlungsaktion besonders stark gelitten haben, ein Symbol für die
Folgen des Generalplans Ost.
Ihre Bemühungen, ein Ausstellungs- und Begegnungsprojekt durchzuführen, an dem
Opfer und Zeitzeugen des Generalplans Ost teilnehmen sollen, und den
Europa-Ausschuss des Deutschen Bundestages dazu zu bewegen, eine entsprechende
Resolution anzunehmen, tragen zur dauerhaften Verständigung und Aussöhnung
zwischen den Völkern bei. Deshalb begrüße und unterstütze ich sie in vollem
Umfang.
Hochachtungsvoll
Prof. Dr. hab. Stanislaw Lorenc
Berlin-Kreuzberg,
25.09.2003
Generalplan Ost
Die Antirassistische Initiative unterstützt die Forderung von Matthias Burchard
nach Finanzierung seines Projektes zum Generalplan Ost. Der Aufarbeitung des
Rassismus in allen Teilen der deutschen Gesellschaft während der Zeit des
Nationalsozialismus muß positiv entsprochen werden.
Den
Opfern zu gedenken, Zeitzeugen zu begegnen, bietet eine wichtige Möglichkeit zu
Verständigung und Bewußtwerdung der Folgen rassistischen Denkens und Handelns.
Der Generalplan Ost basierte auf der wissenschaftlich ausgearbeiteten,
rassistischen Einstufung von osteuropäischen Menschen als minderwertig und
deutschen Menschen als höherwertig. Für Millionen von OsteuropäerInnen waren
die Folgen: Enteignung, Abschiebung zur Zwangsarbeit, in Lager und in den Tod.
Rassistisches Denken und Handeln sind nicht durch Verdrängen zu Vergessen zu
verändern. Dass Rassismus die Gestalt der Normalität annehmen kann, wird durch
die Geschichte des Generalplans Ost deutlich. Diese Erkenntnis hilft, den
Rassismus in der Gegenwart wahrzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Sprecher
der Landesgruppe Ost, Parl. Staatssekretär a.D.
Berlin, 25.09.03
Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
Vielen Dank für die Zusendung der Unterlagen zum Generalplan Ost. Gleichzeitig
möchte ich Ihnen meine Hochachtung aussprechen für Ihre Bemühungen, die
damaligen Ereignisse und die Verstrickungen der Berliner Hochschuleinrichtungen
zu thematisieren und in Erinnerung zu rufen.
Gerade in einer Zeit, in der Europa durch die EU-Osterweiterung zusammenwächst,
in der Polen und Deutschland zwangsläufig enger zusammenrücken, ist es
wichtig, dass über Dinge gesprochen wird, die einer Annäherung gegenüberstehen.
Auch wenn der Generalplan Ost in seiner ganzen Monströsität nicht realisiert
wurde, haben die Opfer, insbesondere die Kinder, ein Recht darauf, dass ihr
Andenken gewürdigt wird.
Aus diesem Grund befürworte ich die Aufarbeitung dieses Teils der Berliner
Wissenschafts- und Stadtgeschichte.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Originalbriefansicht hier
Kultur-
und medienpolit. Sprecher CDU/CSU
Berlin, 26. Sept. 2003
Berliner Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 15. September 2003. Die darin erhaltenen
vielfältigen Informationen über Ihre Aktivitäten bei der Aufarbeitung eines
besonders perfiden Kapitels der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - dem
„Generalplan Ost“ - habe ich mit großem Interesse gelesen.
Ihre Aktivitäten zeigen, dass die Auseinandersetzung und Aufarbeitung mit
diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte weiterhin dringend nötig ist.
Und dies muss die Aufgabe sowohl bürgerschaftlichen Engagements als auch der
Wissenschaft und Politik sein.
Ich hoffe, dass Sie Ihr Projekt weiter voranbringen können und wünsche Ihnen
viel Erfolg bei dieser so wichtigen Arbeit.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr (Unterschrift)
Originalbriefansicht hier
Berlin, 26. September 2003 10:15 (per E-mail)
Betreff: Antwort: Aufarbeitung Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr Burchard,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 25. September 2003. Auch ich teile Ihr
wichtiges Anliegen, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus
auseinanderzusetzen.
Die Position der PDS wird derzeit zusammengestellt. Als Ansprechpartner hierfür
kann ich Ihnen vornehmlich Herrn Uwe Doering (MdA), der sehr aktiv die PDS in
der VVN vertritt, sowie Herrn Wolfgang Brauer (MdA) benennen. Ich habe Ihre mail
an Herrn Doering und Herrn Brauer weitergeleitet, so dass Sie gerne für
weitergehende Informationen mit ihnen in Kontakt treten können.
Da ich persönlich Ihr Vorhaben sehr unterstütze, hoffe ich, dass ich Ihnen bei
der Realisierung Ihres Projekts behilflich sein kann.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Michels
Dipl.-Religionspädagoge,
Therapeut. Seelsorger, Suchtberater
Berlin, 29.09.2003
Sehr geehrter Herr B.,
Ihre Bemühungen um eine Aufarbeitung und Ausstellung zum sog. „Generalplan
Ost“ begrüße ich ausdrücklich. Die Ergebnisse Ihrer Recherchen
verdeutlichen, mit welchem Zynismus und welch grauenhafter Menschenverachtung
die Nationalsozialisten die Völker Osteuropas ausrotten und versklaven wollten.
Die Erzeugung künstlicher Hungersnöte ist überdies ein weithin in bisherigen
Darstellungen unbekanntes Thema.
Als Beauftragter des Metropoliten der Russisch-Orthodoxen Kirche von Wolograd
und Kamyschin für Diakonie und Ökumene, begegneten mir in der Zeit meiner
ehrenamtlichen Tätigkeit auf Gedenkveranstaltungen und Gottesdiensten in
Wolograd eine große Versöhnungsbereitschaft und herzliche Gastfreundschaft aus
allen Bereichen der dortigen Bevölkerung. Sowohl hochdekorierte alte Offiziere
als auch Großmütter kamen immer wieder auf mich zu und äußerten ihre
Sehnsucht und ihren Wunsch, dass sich die schrecklichen Ereignisse von
Stalingrad niemals wiederholen würden und die Enkel unserer Völker in
freundschaftlicher Gemeinschaft zusammenarbeiten.
In einer Zeit der europäischen Annäherung, aber auch oft genug mangelnden
geschichtlichen Wissens jüngerer Generationen auch aufgrund persönlicher
Existenzprobleme, ist es notwendig, historische Kenntnisse rational und
emotional zu vermitteln; „denn wer aus der Geschichte nicht lernt, ist
verdammt, sie zu wiederholen“ (Herder).
Ich wünsche Ihnen für Ihre Bemühungen Gottes Segen und werde Ihr Projekt auch
gerne weiter bekannt machen.
(Unterschrift)
Pfr. H. Weinmann
Krankenhausseelsorger und Beauftragter des Metropoliten von Wolgograd u.
Kamyschin d. Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriachats
Köln,
1.10.2003
Sehr geehrter Herr B.,
Ihr Engagement, die Ungeheuerlichkeit des „Generalplan Ost“ einer breiteren
Öffentlichkeit bekannt zu machen, begrüsse ich ausserordentlich. Ich werde darüber
nachdenken, in welcher Form ich bei sich bietenden Gelegenheit Ihr Projekt öffentlich
unterstützen kann.
Mit besten Grüssen
(Unterschrift)
(Klaus Bednarz )
PS: K.Bednarz ist auch Mitglied des Kuratoriums der Deutsch-Polnischen
Gesellschaft Bundesverband e.V.
Der
Generalsekretär
Senzig, 3.11. 2003
Sehr geehrter Herr B.,
das Internationale Sachsenhausen-Komitee begrüßt Ihre Initiativen zur
Aufarbeitung des "Generalplanes – Ost", seiner Bedeutung und Folgen
sowie der verantwortlichen Personen und Institutionen In Folge des
"Generalplans Ost" wurde viel Unheil über unsere osteuropäischen
Nachbarländer gebracht. Eine der konkreten Folgen war das grausame Schicksal
vieler Kameraden, die in faschistischen Konzentrationslagern mit all den damit
verbundenen Konsequenzen verbracht wurden. Das betraf auch einen Teil unserer
Kameraden im KZ Sachsenhausen. Wir halten eine systematische Aufarbeitung der
Geschichte und der Bedeutung des 'Generalplanes Ost" im Interesse des
Lernens für die Gegenwart und Zukunft für sehr wichtig. In diesen Prozess
sollte man alle Willigen und
Interessierten entsprechend ihren Möglichkeiten gleichberechtigt einbeziehen.
Nur wenn wir die sich aus diesem Thema ergebenden Erkenntnisse in das
Bewusstsein aller Menschen bringen, sind wir vor Wiederholungen geschützt. Das
erfordert Engagement und Taktgefühl. Sie haben diesen Prozess angestoßen. Wir
wünschen Ihnen bei der weiteren Arbeit an diesem Thema viel Erfolg.
(Unterschrift)
Hans Rentmeister
Berlin,
1. Oktober 2003
Betreff: Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
mit großem Respekt verfolge ich seit geraumer Zeit Ihre Arbeiten für das
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt „61 Jahre Generalplan Ost“. Ich bin sehr
beeindruckt davon, mit welcher Ausdauer und Akribie Sie dieses Projekt
verfolgen. Gerade im Zusammenhang mit der Erweiterung der Europäischen Union
erscheint es mir äußerst wichtig, Geschichte aufzuarbeiten und nicht zu
vergessen. Wesentlich an Ihrer Arbeit ist, dass Sie insbesondere die
Verantwortung von Wissenschaftlern und Intellektuellen kritisch befragen.
Auch am 10. Mai jeden Jahres - wenn wir an den Tag der Bücherverbrennung
erinnern - müssen wir uns damit auseinander setzen, dass Studenten und
Professoren viele Verbrechen des Hitlerfaschismus aktiv unterstützt und gefördert
haben.
Ich wünsche Ihren Bemühungen viel Erfolg. Sollte ich Ihnen in einer konkreten
Frage helfen können, bin ich dazu gern bereit.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
(Dr. Gesine Lötzsch, PDS)
CZ-Terezin,
03.10.2003
Sehr geehrter Ing. B.,
wir haben mit grossem Interesse Ihre Informationen erhalten. Weil die Sache des
Generalplans Ost mit der tragischen Geschichte unseres Landes in der Zeit der
nationalsozialistischen Okkupation verbunden ist, halten wir Ihre Aktivitäten für
sehr wichtig. Die Gedenkstätte Theresienstadt möchte hiermit ihre Unterstützung
Ihrem Vorhaben zum Ausdruck bringen.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Jan Munk
Direktor
(Unterschrift)
Landesverband
Berlin, HVD-Lebenskunde
Berlin, 4.10.2003
Sehr geehrter Herr B.,
im Auftrag des Landesvorstandes der Berliner Humanisten habe ich Ihr Projekt,
die Aufarbeitung der Berliner Zwangsarbeits- und Völkermordplanung (1939-1944;
Generalplan Ost) geprüft und kann seine Durchführung nur empfehlen.
Die Analyse der Umstände und Ziele sowie die verbrecherische Umsetzung des
Generalplans legt den ganzen Zynismus und Antihumanismus des
Nationalsozialismus, aber die Verquickung mit Kapital- und Politikinteressen
offen. Eine solche Studie passt in unsere Zeit, da sie nicht nur erinnern würde,
sondern ein mahnendes Anliegen erfüllt. Die Umsetzung Ihres Plans entspricht
sowohl den Interessen und dem Anliegen unseres Verbandes als auch den
Anforderungen der Wissenschaft und den Lücken in der Forschung. Ich spreche
also gern für unseren Verband die volle Unterstützung aus.
Aber auch persönlich als Kulturwissenschaftler möchte ich Ihnen viel Erfolg wünschen
bei der Aufdeckung und musealen Ausbreitung eines wichtigen Teils der NS-Kultur.
Siedlungspolitik ist mehr als die Planung einer Landnahme. Sie bedeutet in
diesem Fall die versuchte und teilweise umgesetzte Besetzung von Raum, verbunden
mit der Eleminierung von Menschen und damit der Subjekte, die sich erinnern könnten.
Das bedeutet Auslöschung von Kultur. Wenn nicht auch die Deutschen daran
erinnert werden, was mit ihnen geplant war und wogegen sie in ihrer Mehrheit
damals wohl nichts hatten, fehlt dieser Kultur Wesentliches, nämlich das
Andenken daran, was sie nie mehr wollen sollten.
Noch einmal viel Erfolg für Ihr Projekt
(Unterschrift)
Dr. Horst Groschopp
Superintendent
emeritus Horst Gunter und Ute A. Keßlau
Berlin, den 10. Oktober 2003
Sehr geehrter Herr B.,
in der Vergangenheit haben Sie uns im Gesprächskreis und auch persönlich von
Ihren Bemühungen, die Mitarbeit der Humboldt-Universität an der Umsetzung des
Generalplanes Ost (1939-1944) zu dokumentieren und zu veröffentlichen,
berichtet. Wir haben Ihre Genugtuung geteilt, dass die Universitätsleitung nach
langer Zeit und zähem Ringen die Verstrickung damaliger wissenschaftlicher
Institutionen an den Verbrechen der Nationalsozialisten eingestanden hat. Wir
erkennen Ihre unerschütterliche Hartnäckigkeit an, die diesen ersten Schritt
bewirkt hat.
Wir sind sehr erstaunt darüber, um nicht zu sagen verärgert und erschrocken,
dass man es Ihnen von offizieller Seite nicht ermöglicht, eine Dokumentation zu
erstellen (z.B. als Buch- und Ausstellungsprojekt); dies müsste der zweite
Schritt sein, der wahrlich nicht viel Geld und Raum kosten würde! Wir hoffen
sehr, dass Ihnen dies doch noch gelingen möge.
Ferner begrüßen wir sehr den von Ihnen geplanten dritten Schritt, noch lebende
Zeitzeugen aus den betroffenen Gebieten einzuladen und von deutscher Seite
gegenbesuche zu organisieren, die u.U. auch auf akademischem Gebiet kleine
Gesten der Entschuldigung sein könnten. Auf jeden Fall könnte man sich damit
von deutscher Seite klar und deutlich zur Würdigung jüdischen
Lebens damals und heute bekennen.
Unterschrift Ute Astrid Keßlau
gez. Horst Gunter, Superintendent em.
Der
Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration
Berlin, den 10. 10. 2003
Sehr geehrter Herr B.,
ich habe Ihren Brief vom 15.09.2003 und die umfangreichen Unterlagen erhalten.
Wie Sie bin ich der Meinung, dass sich Deutschland und die Deutschen immer
wieder ihrer Geschichte stellen müssen und gerade die Verbrechen unserer
Nazi-Vergangenheit offen angesprochen und aufgearbeitet werden müssen. Dazu gehört
natürlich auch das durch Besatzung und Völkermord belastete Verhältnis zu
Polen und anderen osteuropäischen Staaten. Ich begrüße es, wenn die
Planungen, die unter dem Stichwort “Generalplan Ost” zur Versklavung und
Ausrottung von Millionen von Osteuropäerinnen und Osteuropäern geführt haben,
wissenschaftlich und publizistisch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
werden.
Zum Glück findet ein solcher kritischer und offener Umgang mit unserer
Geschichte in vielen Bereichen statt. Wie verhängnisvoll es ist, Verbrechen und
Schuld in der eigenen Geschichte auszuklammern oder tot zu schweigen, zeigt
heute noch das Beispiel vieler Staaten, in denen die eigene Bevölkerung gar
nicht oder nur wenig über diese historischen Abschnitte informiert ist, oder
diese Kapitel schlichtweg geleugnet werden. Denken wir an den Massenmord und die
Deportationen unter Stalin oder auch japanische Kriegsverbrechen.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, immer wieder kritische Fragen an die
Geschichte zu stellen und sich Tendenzen zu widersetzen, diese Themen als
abgeschlossen zu behandeln oder gar fordern, es müsse “endlich einmal Schluss
sein” mit so einer negativen Betrachtung.
Ich hoffe, dass Sie für Ihr Vorhaben vielfältige Unterstützung erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Günter Piening
Beauftragter des Senats für Integration und Migration
Berlin,
13. Oktober 2003
Sehr geehrter Herr B.,
Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 16. September 2003 und der damit verbundenen
Übersendung des Informationsmaterials zum Ausstellungs- und Begegnungsprojekt
“60/62 Jahre Generalplan Ost”
Gerade in den Zeiten des vereinigten Europas ist ein Projekt zur Aufarbeitung,
Aufklärung und Anerkennung der Verbrechen der Nationalsozialisten in Osteuropa
von großer Bedeutung. Eine sachliche Ausstellung zu diesem Thema sowie ein
Austausch Studierender und Akademiker aus Deutschland und Osteuropa ist m.E. wünschenswert.
Als Mahnung und Lehre für die Zukunft dürfen derartige Gräultaten nicht in
Vergessenheit geraten. Durch Ihr Projekt wird die Aufklärung und Aufarbeitung
dieses schrecklichen Kapitels unserer Geschichte unterstützt und an die
Menschen heran getragen.
Für eine Stellungnahme seitens der Bundestagsfraktion der SPD möchte ich Ihnen
empfehlen, sich direkt an unseren Fraktionsvorsitzenden, Herrn Franz Müntefering,
MdB, zu wenden.
Ich wünsche Ihnen und dem Projekt weiterhin alles Gute und viel Erfolg.
Mit besten Grüßen
(Unterschrift)
Swen Schulz, MdB
Berlin,
14.10.2003
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihr Schreiben von 04. September betreffend den „Generalplan
Ost“. Es zeigt, dass es leider heute noch immer dringend notwendig ist, die Gräultaten
des NS-Regimes aufzuarbeiten und die Öffentlichkeit darüber zu informieren.
Ihr Engagement und Ihre Hartnäckigkeit bei der Verfolgung ihres Zieles, ein
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt zum Generalplan Ost ins Leben zu rufen,
verdient besondere Anerkennung.
Die deutsch-polnische Gesellschaft, bei welcher ich Vorstandsmitglied bin, bemüht
sich um die Vermittlung vertiefter Kenntnisse von Geschichte und Gegenwart
beider Völker, damit Vorurteile und Mißtrauen abgebaut werden. Ihr
Ausstellungsprojekt ist ein sehr guter Beitrag zur Erreichung dieses Zieles,
welches ich nur dringend empfehlen kann.
Ich hoffe, Sie werden ihr Projekt verwirklichen können, um damit dazu
beizutragen, dass dieses schreckliche Kapitel deutscher Geschichte nicht in
Vergessenheit gerät.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Antje Blumenthal, MdB
Berlin,
17. Oktober 2003
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt „61 Jahre Generalplan Ost"
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für die umfangreichen Informationen zu einem wenig bekannten
Kapitel der NS-Völkermordplanung. Wir unterstützen Ihr Projekt, die Geschichte
des “Generalplan Ost” aufzuarbeiten und zu dokumentieren und eine ständige
Ausstellung in Berlin einzurichten. Wir sehen wie Sie ein weit verbreitetes
Informationsdefizit über die Bedeutung dieses grausamen Plans, der Millionen
polnische Menschen als nicht “eindeutschungsfähig” einstufte und so der
Deportation als Zwangsarbeiter für Deutschland oder der Vernichtung preisgab.
Gerade in einer Zeit, in der die “Vertreibung” der Deutschen leider wieder
in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt ist, sollten die
Ursachen dieser “Vertreibungen” - der Generalplan Ost - und der auf diesem
basierend Generalsiedlungsplan als Völkermordplan verstärkt thematisiert
werden.
Wir wünschen Ihnen für Ihr Projekt viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
H. Seyb
Ausschuss
für Bildung und Kultur
Berlin, 20.10.2003
Sehr geehrter Herr B.,
im Ergebnis der 22. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur am 15.10.03
möchte ich Sie darüber in Kenntnis setzen, dass ich Ihr mir
übergebenes Material in seinem Grundanliegen den Ausschussmitgliedern
vorgestellt habe.
Ihr Engagement, den historischen Ort des Sitzes des SS-Zentralbodenamtes im
Reichskommissariat für die Festigung deutschen Volkstums, damals
Friedrichstr. 110/112 am Oranienburger Tor, zu kennzeichnen, wird fraktionsübergreifend
geteilt und unterstützt.
Ein Ihr Anliegen und damit verbundene Aktivitäten befürwortendes Schreiben des
Ausschusses für Bildung und Kultur der BVV Mitte von Berlin werde ich
Ihnen demnächst zukommen lassen.
Bis dahin verbleibe ich
Mit freundlichen Grüßen
Christiane Hoff
- Vorsitzende -
Berlin, 23. 10. 03
-----Ursprüngliche
Nachricht-----
Von: Karin.Geissler@SKZL.Verwalt-Berlin.de
An: matthias.burchard@gmx.de
Datum: Donnerstag, 23. Oktober 2003 15:25
Betreff: GPO-Projekt: Aufnahme in die Programmbroschüre Europawoche 2004
Sehr geehrter Herr B.,
in Abstimmung mit Frau Staatssekretärin Helbig sowie Herrn Dr. Löwe teile ich
Ihnen mit, das wir Ihr Projekt, bei Realisierung, in die
Programmbroschüre zur Europawoche gerne aufnehmen. Redaktionsschluss ist der
15.02.2004. Bitte senden Sie uns eine Kurzfassung
zu. Maximale Zeilenzahl: 12 - Daten wie Ort, Zeit, Thema, Information (wer),
Tel. sind ausreichend in der Zuarbeit.
Teilen Sie uns bitte mit, wie viele Broschüren Sie benötigen. Die Broschüre
hat das Format Din lang, d.h. Ihre Textzuarbeit darf nicht
mehr als eine viertel Seite auf einer Seite beinhalten.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an mich.
Mit freundlichem Gruß
Im Auftrag
Karin Geißler
Herrn
Reinhard Strecker
1. Vorsitzender des Vereins zur Völkerverständigung mit Mittel-, Süd- und
Osteuropa
Sehr geehrter Herr Strecker,
anhand verschiedener sorgfältig ausgewählter Unterlagen und Dokumente über
den sogenannten Generalplan Ost hat uns Herr Matthias Burchard in unserem
Hause nicht nur die entsprechenden, damals getroffenen grausamen Deportationspläne
der Nazis wieder einmal in Erinnerung gebracht, sondern
auch über die Absichten Ihres Vereins informiert, die erwähnten Projekte im
Rahmen einer sehr nützlichen Ausstellung zu thematisieren.
Aufgrund der im Juni 1941 im Auftrag Himmlers verfassten Denkschrift sollten
unseres Wissens in den ersten 25 Jahren nach dem Krieg etwa 30 Mio.
Menschen - Polen, Angehörige der baltischen Völker, Ukrainer - nach Sibirien
ausgesiedelt werden, wobei im Dezember 1942 dann auch Oberschlesien, Böhmen,
Mähren, Oberkrain, Südsteiermark und Elsass-Lothringen in das Konzept
einbezogen wurden. In dieser Form stellte dann das damalige, aus dem
Generalplan Ost entstandene Konzept des “Generalsiedlungsplans zur
Germanisierung Europas” ebenfalls eine unmittelbare Bedrohung unserer Länder
dar.
Auch diese fast vergessenen Ereignisse bzw. Projekte und ihre Ursachen und
Folgen sollten das geschichtliche Bewustsein in dem sich integrierenden
Europa prägen. Und unter anderem in eben diesem Zusammenhang wünschen wir den
verdienstvollen Bemühungen Ihres Vereins um die Aufarbeitung dieses
Teils der europäischen Geschichte viel Erfolg. Sollten wir dabei in der Lage
sein Ihnen auf konkrete Weise helfen zu können, sind wir dazu natürlich gern
bereit.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Dr. Boris Lazar
Botschafter
Berlin,
22. Okt. 2003
Sehr
geehrter Herr B.,
ich danke Ihnen für Ihr Schreiben vom 15. September 2003, in dem Sie mich in
meiner Eigenschaft als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des
Deutschen Bundestages nach der Position zur Berliner Zwangsarbeits- und Völkermord
(Planung) Generalplan Ost fragen.
Angesichts der Bedeutung, die Ihr Anliegen hat, habe ich Ihr Schreiben und die
beigefügten Unterlagen zunächst in die Arbeitsgruppe „Kultur und Medien
“ der Koalitionsfraktionen gegeben, die sich in Kürze ausführlich mit den
von Ihnen aufgeworfenen Fragen befassen wird. Sobald es dort eine
abgestimmte Position gibt, werden Sie dazu ein Schreiben des Vorsitzenden der
Arbeitsgruppe und kulturpolitischen Sprechers der SPD erhalten. Ich
bitte Sie deshalb, sich noch etwas zu gedulden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre (Unterschrift)
(Monika Griefahn)
Vorsitzender
der Landesgruppe Berlin der CDU/CSU-Fraktion
Berlin, den 23. 10. 2003
Befürwortung Projektförderung „61/62 Jahre Generalplan Ost“
Sehr geehrter Herr Strecker,
als Berliner Bundestagsabgeordneter und in meiner Funktion als Vorsitzender der
Berliner Landesgruppe der CDU/CSU - Bundestagsfraktion begrüße ich Ihr
Engagement zur Aufarbeitung dieses in der historischen Berichterstattung eher
unterrepräsentierten dunklen Themas deutscher Wissenschafts- und
Kulturgeschichte und befürworte eine Förderung des Projekts „61/62 Jahre
Generalplan Ost“.
Gerade in einer Zeit des europäischen Zusammenwachsens können Ansprüche an
gegenseitige Offenheit und Kooperation erst dann geltend gemacht werden,
wenn alle Seiten sich ihrer eigenen Verantwortung stellen. Dass diese auf
deutscher Seite eben nicht nur in militärischer, sondern übergreifend in
allen führenden Gruppierungen der damaligen Gesellschaft zu suchen ist, wird
durch Ihr Projekt in eindrucksvoller Weise dargestellt.
Hoffen wir, daß Ihr Projekt in Umsetzung und Wirkung dem Ziel der Aussöhnung
und damit der Stabilisierung der Demokratien in Deutschland und den
betroffenen Staaten gleichkommt.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Roland Gewalt, MdB
Berlin,
23.10.03
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihr Schreiben und die Zusendung der umfangreichen Materialien
zum Thema „Generalplan Ost“.
Ich verfolge seit langem mit großem Respekt Ihre aufwendige und gewissenhafte
Arbeit an der Erstellung des Ausstellungs- und
Begegnungsprojekts „61 Jahre Generalplan Ost“. Ich halte diese Art der
Geschichtsaufarbeitung für unverzichtbar und möchte Ihnen daher sehr für Ihr
Engagement danken. Die Konzeption einer Ausstellung und die Bekanntmachung Ihrer
Forschungsergebnisse unterstütze ich vollkommen. Gerade vor dem
Hintergrund der anstehenden EU-Osterweiterung ist eine Aufarbeitung der
Geschichte unabdingbar.
Leider ist es mir als fraktionslose Abgeordnete nicht möglich, Anfragen an die
Bundesregierung zu stellen. Ich werde mich jedoch mit den mir zur
Verfügung stehenden Mitteln für Ihr Projekt einsetzen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen,
(Unterschrift)
Petra Pau
Haus der Stille in der Pommerschen Evangelischen Kirche
Weitenhagen, den 27.10.2003
Sehr geehrter Herr B.,
mit großem Interesse habe ich Ihr Informationsmaterial zur Aufarbeitung der
Berliner Zwangsarbeits- und Genozidplanung gelesen und bin auch hocherfreut
über soviel Engagement.
Die Aufarbeitung des Kapitels Generalplan Ost halte ich für sehr wichtig und
notwendig, die schweren Verbrechen gegen die Menschlichkeit an die
Öffentlichkeit zu bringen, um somit wider die Vergessenheit anzukämpfen. Von
daher begrüße ich es sehr, dass diese Thematisierung in Form eines
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt umgesetzt werden soll.
Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Aktivitäten von Erfolg gekrönt sind und Sie
weiterhin mit viel Entschlossenheit an dem Projekt festhalten.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Ihr W. Breithaupt
Originalbriefansicht hier
Berlin,
den 28.10.03
Sehr geehrter Herr B.,
wir befürworten ausdrücklich Ihr Anliegen, durch ein Ausstellungs- und
Begegnungsprojekt die öffentliche Auseinandersetzung mit dem „Generalplan
Ost“ voranzutreiben. Die längst überfällige Auseinandersetzung mit diesem
Teil deutscher Geschichte erhält gerade im Kontext der geplanten
EU-Osterweiterung neue Aktualität und ist deshalb trotz der Berliner
Haushaltslage aus unserer Sicht unbedingt förderwürdig.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Bemühungen!
(Unterschrift)
i.A. der Fraktion
K. Schlieter
Berlin,
30. 10. 2003
Die Deutsch-Estnische Gesellschaft war überrascht und betroffen, als sie von
den Raum- und Siedlungsplänen des Berliner Generalplans Ost (1939-1944)
erfuhr. Die Festlegung von Prozentsätzen einer „Eindeutschungsfähigkeit“ für
alle drei baltischen Völker, für die Esten mit relativ hohen 50 Prozent,
bedeutete dennoch zweifellos die Zerschlagung ihrer nationalstaatlichen
Existenz.
Die seit 1991 wiedergewonnene Freiheit und Souveränität der Republik Estland
und anderer Staaten in Mittel- und Osteuropa ereignete sich inmitten tiefer
sozioökonomischer Umbrüche und Herausforderungen. Politische Stabilität in
Freiheit und kultureller Vielfalt wird sich nur erhalten können, wenn die
lange bestimmenden totalitären Denk- und Gesellschaftsstrukturen überwunden
werden können. Eine wesentliche Ermutigung hierzu ist das vorgeschlagene
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt. Die Deutsch-Estnische Gesellschaft Berlin
begrüßt daher ausserordentlich die geplante Ausstellung zum
Generalplan Ost, die Einladung von Gästen aus den hauptbetroffenen Ländern
nach Berlin Ende Mai 2004 sowie vor allem die mehrsprachige Übersetzung
einer Informationstafel zu einer tragischen SS-Institution in Berlin-Halensee
auch in estnisch.
Der Vorstand der Deutsch-Estnischen Gesellschaft Berlin
(Unterschrift)
Brigitte v. Engelhardt, 1. Vorsitzende
Berlin, 31. Oktober 2003
Sehr geehrter Herr B.,
für Ihr Schreiben vom 09. September 2003 und die darauf folgende Korrespondenz mit meinem Büro danke ich Ihnen. "Generalplan Ost" ist ein wenig bekanntes Kapitell der nationalsozialistischen Verbrechen. Sie haben sich dessen angenommen und umfangreiche Informationen zusammengetragen. Diese Arbeit verdient unser aller Unterstützung.
Für Ihre Bemühungen haben Sie meine persönliche Unterstützung, weil sie dazu beitragen können, Lücken in der Aufarbeitung unserer Geschichte zu schließen. Ich wünsche mir, dass das Thema der Involvierung von Universitäten und Wissenschaftlern in die NS-Verbrechen angesichts der Osterweiterung der EU und im Namen der gemeinsamen Zukunft offen und offensiv angegangen und aufgearbeitet wird.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und dem Projekt mehr Resonanz.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Claudia Roth
Berlin, 3. Nov. 2003
Sehr geehrter Herr B.,
mit Aufmerksamkeit und Interesse haben wir Ihr Engagement im Zusammenhang mit
der „Sonderaktion Krakau“ zur Kenntnis genommen. Bitte informieren Sie
uns weiter über den Fortgang des Vorhabens.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Safter Cinar
Berlin, 5.11.03
Sehr geehrter Herr B.,
die Aufarbeitung der Deutschen Geschichte bezüglich der NS-Verbrechen ist überfällig
und sollte bald zu einem Abschluss kommen, weil Sündenbekenntis
zur Versöhnung und Befreiung führt. Der Fluch wird erst aufgehoben, wenn die
geschehenen Verbrechen nicht länger verheimlicht werden. Deshalb begrüßen
wir das Vorhaben, am 61. Jahrestag des "Generalplanes Ost", sowohl
durch eine Ausstellung als auch mit Begegnungen von Zeitzeugen zu erinnern.
Das wäre ein wichtiger Beitrag zur Versöhnung zwischen Deutschen und Polen.
Mit freundlichen Grüßen
die Ältesten der Christuskirche
(Unterschrift)
Kurt Schwalbe
Berlin, 6.11.03
Gedenken an „Generalplan Ost“
Sehr geehrter Herr B.,
das Anliegen eines öffentlichen Gedenkens des nationalsozialistischen Vorhabens
„Generalplan Ost“ ist längst überfällig.
Wir begrüßen Ihr Engagement vorbehaltlos. Unsere Befürwortung gilt sowohl für
das Gesamtvorhaben, als auch konkret für das Erinnerungszeichen
SS-Zentralbodenamt an der Friedrichstraße 110/112 (Straßenbahn-Haltestelle).
Gleichzeitig bieten wir Ihnen an, Sie beratend zu unterstützen mit unseren
Erfahrungen bei der Realisierung von Gedenktafeln, Informationstafeln und
Denkmalen.
Ebenso wie Sie finanzielle Mittel für das vorgeschlagene Vorhaben einwerben müssen,
haben wir von Anfang an Mittel von privaten und institutionellen
Spendern erbeten, da Gelder aus öffentlichen Haushalten nicht zur Verfügung
standen und stehen. Für die Straßenbahnhaltestelle und die U-Bahnhofshalle
Oranienburger Tor sind die angesetzten Kosten eine realistische Größenordnung.
Sicher werden Ihnen die Verkehrsträger dabei helfen können.
Gutes Gelingen bei der Umsetzung Ihres Vorhabens wünscht
(Unterschrift)
Volker Hobrack, Vorsitzender
Absichtserklärung über die Zusammenarbeit des Vereins Ne Cedat
Academia in Krakau und des Vereins zur Völkerverständigung mit Mittel-, Süd-
und
Osteuropa i.Gr. bei der Realisierung der Ausstellung zur Sonderaktion Krakau
Die Unterzeichnenden möchten, insbesondere im Zusammenhang mit der Erweiterung
der Europäischen Union, die wissenschaftlichen und kulturellen
Beziehungen zwischen Deutschland und Polen durch gemeinsam gestaltete Projekte
und direkte zwischenmenschliche Begegnungen auf allen Ebenen
fördern.
Sie begrüßen insbesondere die Berliner Initiative zur Wiederbelebung der alten
Pläne der Gedenkstätte Sachsenhausen, eine große Ausstellung über den
Leidensweg der polnischen Professoren zu veranstalten.
Sie erklären somit die Absicht,
- auf der wissenschaftlichen und politischen Ebene für das Projekt zu werben,
entsprechende Informationen zu erteilen und den politischen Willen
zu dessen Umsetzung zu stärken,
- eine Arbeitsgruppe mit Kontaktadresse in Krakau zu bilden, die die Aufgabe hätte,
die bereits vorhandenen Pläne zu prüfen und auch eigene inhaltliche
und organisatorische Vorschläge vorzulegen,
- die Beratungen und praktische Organisationsarbeit nicht nur im Geiste der Völkerverständigung
und des Respekts gegenüber den Opfern, sondern auch mit
einer gewissen Selbstkritik anzugehen,
- das Ausstellungsprojekt so zu erarbeiten, daß junge Menschen mental und
realistisch darauf vorbereitet werden, daß die Würde des Menschen und
politische Freiheit (nicht selbstverständlich sind und) immer umkämpft sein
werden.
Im Hinblick auf gute Beziehungen zwischen Deutschland und Polen erklären die
Unterzeichnenden den Willen, mit Hochschulen in Krakau und Institutionen in
Deutschland und Polen zusammenzuarbeiten, um das festgelegte Ziel zu erreichen.
Vorsitzender des Vereins
Ne Cedat Academia (Unterschrift)
Prof. Dr. hab. Andrzej Malecki
Verein der Völkerverständigung mit
Mittel-, Süd- und Osteuropa
[Eigenhändige Unterschrift]
Reinhard Strecker und Matthias Burchard
Unterzeichnet an der Jagiellonen-Universität in Krakau am 6. November 2003
[Darauf: Stempel der Jagiellonen-Universität]
Polnische Originaldokumentenanssicht hier
Deutsche Absichtserklärung Ansicht hier
Redeauszug
des Rektors der Universität Heidelberg anlässlich der Verleihung des
Kutrzeba-Preises
an der Jagiellonen-Universität Krakau am 6.11.2003
(...) Wenn die Jagiellonen-Universität Krakau heute den
Stanislaw-Kutrzeba-Preis zum ersten Mal feierlich verleiht, dann könnte ein mit
den Umständen nur
oberflächlich Vertrauter allzu leicht den Eindruck gewinnen, in diesem Preis
habe die enge und freundschaftliche Verbindung zur Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg und zum dortigen Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches
Recht und Völkerrecht ein weiteres Mal sinnfälligen Ausdruck gefunden. Gewiss
– das auch, aber nicht in erster
Linie. Im Vordergrund dieses auf die Menschenrechte bezogenen Preises steht die
Erinnerung, die Erinnerung an fürchterliche Verletzungen der Menschenrechte
durch Deutsche – durch Deutsche in großer Zahl. In Polen begannen diese
Menschenrechtsverletzungen mit einem tödlich dröhnenden Paukenschlag: mit der
Vernichtung der polnischen Intelligenz, der Führungseliten dieses Landes, unter
ihnen auch und vor allem der Professoren.
Das sollen und werden wir in Deutschland nicht vergessen, insbesondere werden
wir, die Mitglieder der Universität Heidelberg, diesen mörderischen Anschlag
auf die staatlichen Fundamente Polens und auf die unserer Partneruniversität in
Krakau stets im Gedächtnis behalten. Schon bei der Eröffnung der Schule des
Deutschen Rechts hier in der Aula der Jagiellonen Universität vor mehr als
sechs Jahren waren wir, die beteiligten Professoren, Assistenten und Studenten,
tief berührt von der Tatsache, diese
Eröffnung in eben jenem Saal feiern zu dürfen, aus dem bald 60 Jahre zuvor die
Krakauer Professoren, unter ihnen Stanislaw Kutrzeba, in die Konzentrationslager
Deutschlands verschleppt worden waren und mancher von ihnen dort den Tod fand.
Wir Heidelberger und Mainzer, die wir in jedem Jahr die Abschlusszeugnisse der
Schule mit austeilen dürfen, wir wissen, woran die Tafel zwischen den Eingangstüren
zur Aula erinnert: an diese Professorenverschleppung, der noch so viel Leid der
Polen und anderer Völker
folgen sollte.
Wir Deutsche haben in jenen Jahren unermessliche Schuld auf uns geladen. Sie
wollen wir weder abstreifen, noch bagatellisieren, noch gar mit deutschem Leid
verrechnen. Schlussstriche werden sich hier niemals ziehen lassen – nicht
gegenüber den Juden, den Polen und vielen anderen Völkern. Den Angehörigen
meiner Generation ist dies eingebrannt – wie etwa dem Stifter des
Kutrzeba-Preises, dem Heidelberger Ehrensenator Manfred Lautenschläger. Herr
Konzen und ich, wir haben versucht, dies in die nächste Generation
weiterzugeben. Im Graduiertenkolleg scheint es bei den deutschen Doktoranden
gelungen zu sein. Das ermutigt mich, zu einer aktuellen Sorge in Polen Stellung
zu nehmen: zur Diskussion um ein Mahnmal für die Vertriebenen.
(... Berliner Mahnmal zur Vertreibung..): Aber selbst, wenn dies Mahnmal dort
tatsächlich errichtet werden sollte, seien alle Polen, namentlich unsere
polnischen Freunde, versichert: Deutsche Schuld steht nicht zur Disposition. Sie
wird auch in Zukunft unvergessen bleiben.
Stets erneuter Erinnerung im Verhältnis zwischen den Universitäten in Krakau
und Heidelberg dient der Stanislaw-Kutrzeba-Preis. Jedes Jahr aufs Neue wird er
an jenem brennenden Datum, da sich die Jagiellonen-Universität der
Verschleppung ihrer Professoren und des Leids vieler anderer Polen erinnert,
auch der Universität Heidelberg und ihren Angehörigen die deutsche Schuld in
Erinnerung rufen – in eine Erinnerung, der sich jeder, der in unserer
Partnerschaft aktiv ist, ohnedies stets gewiss ist.
Aber zugleich möge der Stanislaw-Kutrzeba-Preis ein wesentliches Stück mit
dazu beitragen, die Beziehungen zwischen unseren Universitäten, vor allem aber
die Freundschaft zwischen ihren Angehörigen, namentlich dem wissenschaftlichen
Nachwuchs zu festigen, damit durch diesen Preis und viele Beiträge mehr auf
alle Zeit Feindschaften zwischen Deutschen und Polen ausgeschlossen werden: Wir
wollen gemeinsam an einem friedlichen Europa arbeiten, in dem die Völker in all´
ihren nationalen Eigentümlichkeiten zusammen leben können – ein
Zusammenleben, wie es uns Deutschen zunächst unsere Verbündeten im Westen und
dann die Völker in der Europäischen Union gelehrt haben, und das durch den
baldigen Beitritt unseres Partners Polen zur Europäischen Union wesentlich
bereichert wird. (...) Die Trägerin des Stanislaw-Kutrzeba-Preises verkörpert
diese Hoffnung auf Frieden, Ausgleich und Freundschaft. (...)
Berlin, 11.11.03
Zwangsarbeiter, Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihr Schreiben und die übersandten Unterlagen. Ihr
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt „61/62 Jahre Generalplan Ost“ kann ich
nur unterstützen. Gerade in Zeiten, wo es wieder zu rechtsextremen Übergriffen
gekommen ist, müssen wir aktiv entgegenwirken. Ihre Ausstellung
kann vor allem für jüngere Menschen dazu ein Beitrag sein. Es ist wichtig,
dass die Auswirkungen dieses menschenverachtenden Planes, der die
Deportation vieler als Zwangsarbeiter für Deutschland bedeutete oder sie sogar
der Vernichtung preisgab, nicht in Vergessenheit gerät bzw.
verharmlost wird.
Die Ausstellung kann aber auch dazu beitragen, dass die Verständigung zwischen
Polen, Tschechien und andererseits Deutschland sich verbessert.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
(Unterschrift)
Michael Goldmann
Krakau, den 12. November 2003
Sehr geehrter Herr B.,
ich habe mit Freude die Nachricht aufgenommen, daß Sie eine Reihe von
Veranstaltungen vorbereiten, die die Folgen des „Generalplan Ost“ in dessen
unterschiedlichen Aspekten dokumentieren sollen. Sie haben sich
freundlicherweise entschlossen, einen Teil der geplanten Maßnahmen - u.a.
Informationsbroschüren und eine Ausstellung im November kommenden Jahres - dem
Gedenken an die für das akademische Milieu in Polen schmerzlichen
Ereignisse im Zusammenhang mit der sog. Sonderaktion Krakau zu widmen. Ich möchte
Ihnen hiermit versichern, daß alle Bemühungen um eine solide und
historisch adäquate Darstellung und Aufarbeitung schwieriger Kapitel unserer
Geschichte die Unterstützung unserer Universität finden.
Hochachtungsvoll
[Unterschrift]
Prof. Dr. hab. Franciszek Ziejka
Polnische Originalbriefansicht
Berlin, 12. November 2003
Sehr geehrter Herr B.,
der Bundestagspräsident dankt Ihnen für Ihre Schreiben vom 16. September und
21. Oktober 2003.
Der Präsident hat Ihre ausführlichen Schilderungen zur Kenntnis genommen und
begrüßt Ihre Bemühungen um die Errichtung eines Ausstellungs- und
Begegnungsprojektes „60/62 Jahre Generalplan Ost“. (...)
Der Bundestagspräsident wünscht Ihnen für Ihre weitere Arbeit viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Wolfram
Kolodziej-Derfert
Originalbriefansicht hier
Berlin, den 12.11.03
Solidaritätsbekundung
Sehr geehrter Herr B.,
das
Charlottenburg-Wilmersdorfer Bündnis "Demokratie jetzt!" unterstützt
nachdrücklich Ihre Bemühungen um die wissenschaftlcihe Aufarbeitung des
"Generalplan Ost" sowie die Kenntlichmachung der ehemaligen
Dienststelle des "SS-Reichskommissariats zur Festigung deutschen
Volkstums", Kurfürstendamm
140-143 durch eine entsprechende Hinweistafel.
Es sollte innerhalb unseres Bezirks eine Selbstverständlichkeit sein,
Engagement wie das Ihrige nicht nur abstrakt gutzuheißen, sondern mit
vereinten Kräften auf dessen Erfolg hinzuwirken!
Mit den besten Wünschen für Ihre Arbeit und im Sinne erinnernder Solidarität
grüßen Sie herzlich,
Sabine Adamek & Gabriele Hubert-Taddiken
(Unterschriften)
(-für das Bündnis "Demokratie jetzt!")
Osuchy, den 12. November 2003
Sehr geehrter Herr B.,
als Geschichtslehrerin am Pawel-Adamec-Gymnasium in Lukowa fühle ich mich
verpflichtet, mich bei Ihnen für Ihre persönliche Anwesenheit sowie die des
Prof. Dr. Roland Köhler bei der Gedenkveranstaltung am 6. Juli 2003 zum 60.
Jahrestag der Aussiedelungsaktion in Lukowa und seiner Umgebung zu bedanken.
Ich fühle mich zugleich geehrt, daß sowohl ich wie auch meine Schüler, die
Gelegenheit hatten, Mitarbeiter der Humboldt-Universität zu Berlin
kennenzulernen, für die das Gedenken an die Aussiedelungsaktion in der Region
von Zamosc in den Jahren 1942-1943 und deren Geschichte wichtig sind und ihnen
am Herzen liegen.
Ich
gratuliere Ihnen zu Ihrer Ansprache (am 6.7.03), die für die Einwohner von
Lukowa, insbesondere die ältesten, die sich an die Schrecken des Krieges und
der Besatzung noch erinnern können, zu einem freundlichen Akt der Aussöhnung
und der gegenseitigen Verständigung wurde. Auch für meine Schüler war es ein
großes Erlebnis, Ihnen begegnen und Sie
kennenlernen zu können. Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, daß viele
meiner Schüler an einem Wettbewerb zum Thema "60. Jahrestag der
Aussiedlung von Einwohnern Lukowas und dessen Umgebung" teilgenommen haben,
dessen Finale eben am 6. Juli 2003 bekanntgegeben wurde. Die Arbeiten der Schüler
können Sie in dem Buch "Das Schicksal der Dorfbewohner aus der Gemeinde
Lukowa 1939-1945" nachlesen. Ihre Anwesenheit in Lukowa war somit für sie
eine zusätzliche Belohnung und eine Anregung zugleich, sich weiter mit
tragischen Kapiteln der Geschichte Polens zu beschäftigen und sie besser zu
verstehen versuchen sowie eine engere Zusammenarbeit [mit Deutschen] wieder zu
beleben.
Ich
danke Ihnen für die Informationen und Adressen interessanter Internetseiten,
die Sie mir zugesandt haben. Ich habe mich mit Interesse mit deren Inhalt
vertraut gemacht und die Informationen an den Direktor des Gymnasiums und alle
Interessierten aus unserem Umfeld weitergegeben. Ich bin voller Bewunderung für
Ihr engagiertes Bemühen, eine Reihe von
Veranstaltungen und Begegnungen zum Generalplan Ost in Deutschland und Polen zu
veranstalten. Das Wissen über den Generalplan Ost, auch in der deutschen Öffentlichkeit,
zu verbreitern und zugänglich zu machen, stellt eine große Herausforderung
dar. Ich hoffe, daß Sie, Herr Burchard, Ihr Projekt erfolgreich zu Ende führen
werden können und daß ich und meine Schüler - die neue Generation der Polen -
uns noch mehrmals Ihr Wissen zunutze machen
werden können.
Hochachtungsvoll
Geschichtslehrerin
Renata Bodys
[Unterschrift]
Polnische Originalbriefansicht hier
Berlin, den 13. November 2003
Sehr geehrter Herr B.,
wir unterstützen Ihr Anliegen ausdrücklich, eine öffentliche
Auseinandersetzung zum „Generalplan Ost“ zu initiieren und damit deutlich zu
machen, wie auch in Deutschland „Ethnic Cleansing“ gedacht wurde.
Die Einbeziehung der Überlebenden aus unseren Nachbarländern in der größeren
EU und darüber hinaus im Zusammenhang mit einer Ausstellung erscheint uns
als ein sinnvolles Projekt.
Wenn wir bei unterschiedlichen Gelegenheiten darauf achten, dass die
Vergangenheit nicht nur in Büchern abgehandelt wird, ist gerade die
Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Großprojekten der
Nationalsozialisten wichtig.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Bemühungen!
i.A. der Fraktion
(Unterschrift)
Dr. Jürgen Hess
23-412
Lukowa, den 17. November 2003
Sehr geehrter Herr B.,
die Befriedungs- und Aussiedlungsaktion, die in unserem Gebiet 1942-1943 und in
unserem Ort Lukowa am 3. Juli 1943 - durchgeführt wurde, ist uns immer noch in
genauer und lebendiger Erinnerung. Die Leiden, die wir infolge der Aussiedlung,
während der Zeit in den Übergangslagern in Zwierzyniec und Zamosc, im
Vernichtungslager Majdanek sowie bei der Zwangsarbeit im III. Reich erfahren
haben, haben sich unserem Gedächtnis tief eingeprägt.
Der jungen Generation fällt es oft schwer, sich das Ausmaß dieser Tragödie
vorzustellen. Deshalb haben wir Ihr Vorhaben, ein Ausstellungs- und
Begegnungsprojekt zum Generalplan Ost durchzuführen, mit Achtung und Respekt
aufgenommen. Es wird allen Interessierten die Möglichkeit bieten, die
Geschichte genauer kennenzulernen, und viele von ihnen auch zu einer gründlichen
Reflexion anregen.
Ihre
Anwesenheit bei der Gedenkveranstaltung anläßlich der Aussiedlung in Lukowa
war für die, die während des Krieges gelitten haben, ein großes Erlebnis. Der
direkte Kontakt und die Grußworte, die wir von Ihnen gehört haben, haben bei
uns zu einer tiefen Selbstbesinnung geführt. Wir unterstützen entschieden Ihr
Projekt und hoffen, daß die beiderseitigen Bemühungen, das Wissen zu vertiefen
und auf einem breiteren Forum bekannt zu machen, das Ausmaß der Tragödie
dieser Aussiedelungsaktion entsprechend beleuchten werden. Wir sind Ihnen
dankbar, daß Sie beschlossen haben, die Grundlagen des Generalplan Ost auch in
der deutschen Öffentlichkeit ins Bewußtsein zu rücken. Wir wünschen Ihnen
weiterhin viel
Erfolg und verbleiben mit freundlichen Grüßen.
Vorsitzender des Gemeindekreises des Verbandes der Kombattanten der Republik
Polen und der ehemaligen politischen Gefangenen
Kapitän der Reserve Jan Hyz
(Unterschrift)
Polnische Originalbriefansicht hier
Lukowa,
den 17. 11. 2003
Geschäftsstelle des Hauptstadtkulturfonds bei der
Senatsverwaltung für Wissenschaft,
Forschung und Kultur (Antrag Nr. 305)
Brunnenstr. 188-190, 10119 Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich hiermit recht herzlich dafür
bedanken, daß Sie unsere Einladung zu der Gedenkfeier in unserer Gemeinde am 6.
Juli 2003 anläßlich des 60. Jahrestages der Aussiedlung von Einwohnern Lukowas
und seiner Umgebung, angenommen haben.
Die Einwohner der Gemeinde Lukowa stehen mit großer
Achtung und Anerkennung den Mitarbeitern der Humboldt-Universität zu Berlin
gegenüber, die das Ausmaß des Dramas, das die Menschen in der Region von
Zamosc infolge der im Rahmen des sogenannten Generalplan Ost erfolgten
Aussiedelungsaktion erlebt haben, aufarbeiten möchten.
Für die ältere Generation der Einwohner unserer
Gemeinde ist die Erinnerung an jene Tage immer noch sehr lebendig. Und deshalb
freuen wir uns auch sehr darüber, daß die Bemühungen, die historische
Wahrheit aufzuzeigen und das Ausmaß des Dramas ins Bewußtsein der Öffentlichkeit
zu rücken, nicht nur von der polnischen Seite unternommen werden, sondern auch
auf deutscher Seite auf Interesse stoßen.
Mit großem Interesse haben wir die Nachricht
aufgenommen, daß Herr Matthias Burchard die Absicht hat, in den kommenden
Monaten ein Ausstellungs- und Begegnungsprojekt durchzuführen. Über seine
Anwesenheit und seinen direkten Kontakt zu den Opfern der Aussiedelungsaktion
haben wir uns ebenfalls sehr gefreut.
Im Namen der Einwohner unserer Gemeinde Lukowa möchte
ich mich hiermit für das Wort „Entschuldigung“ bedanken. Insbesondere für
die Menschen, die den Alptraum der Aussiedlung und deren Folgen erlebt haben,
war dies ein sehr bewegendes Erlebnis.
Die Umsetzung des von Herrn Matthias Burchard
vorgeschlagenen Projekts wird ohne Zweifel der heutigen Generation helfen, das
Ausmaß jenes Dramas besser nachzuvollziehen und sich seines bewußt zu werden.
Zugleich wird das auch zum Nachdenken über den Aufbau und die Gestaltung
unserer gegenseitiger Bande anregen. Ich bin davon überzeugt, daß damit ein
wertvoller Beitrag zu der deutsch-polnischen Aussöhnung geleistet wird.
Hochachtungsvoll
Gemeindevorsteher
Mgr. Ing. Stanislaw Kozyra
Berlin, 17.11.2003
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie vielen Dank für die Übersendung der Unterlagen zu ihrem geplanten
Projekt zum "Generalplan Ost". Ich möchte dieses Projekt mit
Nachdruck unterstützen. Denn ich sehe darin einen gewichtigen Beitrag zu der
uns allen gestellten Aufgabe, das Andenken an schwerste Menschenrechtsverbrechen
lebendig zu halten.
Die in Ihrem Projekt angelegte Verbindung von Ausstellungen, Begegnung und der
Befragung von Zeitzeugen finde ich sehr sinnvoll - gerade im Blick auf das
derzeit zusammenwachsende Europa. Ich hoffe, dass es Ihnen gelingt, den
Erfahrungen der Opfer auf diese Weise eine breite Öffentlichkeit zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Deutsches Institut für Menschenrechte
(Unterschrift)
Dr. Heiner Bielefeldt
Direktor
Lukowa, den 17. November 2003
NIP
918 10 84 323, Regon 001074377
„Vaterland
- das sind das Land und die Gräber.
Wenn
die Völker ihre Erinnerung verlieren, verlieren sie ihr Leben.
Lukowa
erinnert sich.“
Sehr
geehrte Damen und Herren,
zunächst
einmal möchte ich mich recht herzlich bei Herrn Matthias Burchard für seine
Anwesenheit bei der Gedenkfeier anläßlich des 60. Jahrestages der
Aussiedelungsaktion in Lukowa am 6. Juli 2003 bedanken.
Die
Gemeinde Lukowa hat während des Zweiten Weltkrieges Schlimmes erfahren. Es gibt
hier zahlreiche Orte und Stellen, wie z. B. den größten Partisanenfriedhof in
Europa in Osuchy oder den Friedhof des völlig niedergebrannten Dorfes S.
[unleserlich wegen Übertragungsstörung des Fax] die von dem Drama jener Tage
zeugen.
95
% der Einwohner der Gemeinde Lukowa wurden am 3. Juli 1943 ausgesiedelt. Unsere
Großväter und Eltern, die diese sogenannte Befriedungsaktion erlebt haben,
leben noch. Die Jugendlichen von Lukowa haben deren Erinnerungen
zusammengetragen, damit sie von der Grausamkeit des Besatzers Zeugnis ablegen.
Anhand dieser Erinnerungen wurde ein Buch verfaßt und unter dem Titel „Das
Schicksal der Dorfbewohner der Gemeinde Lukowa 1939-1945“ herausgegeben.
Erinnerungen, Photographien und Dokumente dienten auch dazu, eine Ausstellung zu
veranstalten, die in erster Linie an Kinder und Jugendliche gerichtet war, damit
sie der ermordeten und ausgesiedelten Einwohner von Lukowa gedenken.
Das
Vorhaben Herrn Matthias Burchards, ein Ausstellungs- und Begegnungsprojekt
durchzuführen, ist lobenswert. Ich hoffe, daß sich die Beziehungen zwischen
den Polen und den Deutschen in der Zukunft dank eben solchen Initiativen wie
dieser in einem Klima gegenseitigen Respekts und Wohlwollens gestalten werden.
Hochachtungsvoll
Direktor
Mgr. Wieslawa Kubora
23-412
Lukowa, den 18. November 2003
Sehr geehrter Herr B.,
ich wurde von Ihrem Vorhaben, ein Ausstellungs- und Begegnungsprojekt zum
Jahrestag des Generalplan Ost zu veranstalten, informiert, und es würde mich
interessieren, wie es mit dessen Umsetzung weitergeht.
Für die Gemeinschaft, aus der meine Schüler kommen, ist das eine große Geste
der Aussöhnung. Viele Familien haben am eigenen Leibe die Schrecken der
Aussiedlungsaktion erfahren, und nur wenigen von ihnen gelang es, über diese
Tragödie hinwegzukommen. Die meisten Einwohner von Lukowa geben ihre
Erfahrungen und Erlebnisse an ihre Nachkommen weiter, damit die Erinnerung an
die Aussiedelungsaktion nicht in Vergessenheit gerät.
Auch meine Schule beteiligt sich daran, die Erinnerung an jene Tage zu pflegen.
So wurde unter den Schülern ein Wettbewerb zum Thema "Der 60. Jahrestag
der Aussiedelungsaktion in Lukowa und dessen Umgebung ausgeschrieben, von dessen
Finale Sie bei der Gedenkveranstaltung in Lukowa am 6. Juli 2003 erfahren
konnten.
Ich freue mich somit, daß auch an der Humboldt-Universität zu Berlin die Idee
entstand, die Grundlagen des Generalplan Ost aus der Zeit des Zweiten
Weltkrieges weiter aufzuarbeiten und stärker ins Bewußtsein der Öffentlichkeit
zu rücken.
Unsere Gemeinschaft - sowohl die Älteren wie auch die Jüngeren - wird Ihnen
und den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Humboldt-Universität zu Berlin für
die Umsetzung des geplanten Begegnungs- und Ausstellungsprojekts dankbar sein.
Hochachtungsvoll
Direktor des Pawel-Adamec-Gymnasiums
[eigenhändige Unterschrift]
Jan Rój
Berlin,
18.11.2003
Sehr
geehrter Herr B.,
vielen
Dank für Ihr Schreiben und die aussagefähigen Materialien zur Arbeit Ihrer
Initiative „Generalplan Ost“. Wir verfolgen mit Sympathie Ihre Aktivitäten
zur Auseinandersetzung mit einem der verbrecherischsten Elemente der
nationalsozialistischen Völkermordpolitik. Neben dem planmäßigen Mord an den
europäischen Juden ist der Dank des Kampfes der Anti-Hitler-Koalition wie des
breiten Widerstandes der unterdrückten Völker in seiner vollen Tragweite
vereitelte Plan zur imperialistischen und rassistischen „Neuordnung“ Europas
Ausdruck des menschenverachtenden Charakters des NS-Regimes. Ihre Anstrengungen
zur Aufarbeitung dieses düsteren Kapitels deutscher Geschichte bestätigen
nachdrücklich die Mitverantwortung der deutschen Eliten an dieser
verbrecherischen Politik, nicht zuletzt der deutschen Wissenschaft.
Hier
die Auseinandersetzung zu suchen, das Gedenken wie Nachdenken, aber auch die
Einsicht in politische Verantwortung von Wissenschaft zu befördern, ist Ihr großes
Verdienst. Wir wünschen Ihnen dafür Erfolg.
Ein
wesentliches Anliegen politischer Bildung, wie wir sie verstehen, muss es sein,
dauerhaft solchem Missbrauch von Wissenschaft den Boden zu entziehen. Gerade die
bevorstehende Osterweiterung der EU ist erneut Anlass für Politik und
Wissenschaft, sich diesen Fragen zu stellen und nicht in einem makabren Geist
deutscher Selbstentschuldung Verbrecher und Verbrechen zu bagatellisieren. Die
Verantwortung der politischen und wissenschaftlichen Eliten Deutschlands, der
wirtschaftlich Mächtigen und der Militärs dieses Landes hat zum zweifelhaften
und verhängnisvollen „Erfolg“ Hitlers beigetragen.
Gerne
laden wir Sie oder Ihre Mitstreiter ein, bei uns in geeigneter Weise die
Ergebnisse und Probleme Ihrer Arbeit dem Publikum vorzustellen.
Nochmals
viel Erfolg für Ihr Projekt.
Dr.
phil. habil. Stefan Bollinger
Stellvertretender Vorsitzender
Berlin, 20. Nov. 2003
Erinnerungsprojekt Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
Sie wenden sich mit Ihrem Ausstellungs- und Begegnungsprojekt "61 Jahre
Generalplan Ost" einem eminent wichtigen und bisher vernachlässigten Thema
der NS-Geschichte zu: der Rolle von Wissenschaftlern und Akademikern innerhalb
der verbrecherischen Expansions- und Vernichtungspolitik der
Nationalsozialisten. Gerne versichere ich Ihnen die vorbehaltlose
Unterstützung Ihres Engagements.
Als Vorsitzende der deutsch-tschechischen Parlamentariergruppe ist es mir ein
besonderes Anliegen, dass bestehende Erinnerungslücken geschlossen
werden. Im Zuge der anstehenden EU-Osterweiterung ist Ihr Vorhaben geeignet,
einen Beitrag zur Verständigung zu leisten.
Ich hoffe deshalb, dass Ihr Bemühen um Fördergelder erfolgreich sein wird und
wünsche dem Projekt gutes Gelingen.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Petra Ernstberger, MdB
Absichtserklärung
Betreff: Gedenken an die Opfer des Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr Burchard,
die Unterzeichneten begrüßen Ihr Projekt, eine historische Ausstellung über
die nationalsozialistische Kolonisierungs- und Germanisierungspläne, die in
der Historiographie unter der Bezeichnung Generalplan Ost bekannt sind, zu
erarbeiten und zu eröffnen. Insbesondere die Würdigung der ersten Opfer des
Generalplan Ost - der aus der Region Zamosc ausgesiedelten polnischen Bevölkerung
- halten wir für einen wichtigen Schritt, um diese tragischen
Ereignisse kennenzulernen und ins Bewußtsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Unterstützenswert finden wir auch das Vorhaben, eine Begegnung mit Opfern
und Zeitzeugen der Aussiedlungsaktion zu veranstalten. Es wäre eine gute
Gelegenheit, den noch lebenden Opfern der Aussiedlung moralische Genugtuung
zu verschaffen und den heute lebenden Menschen, insbesondere der jungen
Generation, das Ausmaß der menschlichen Tragödie zu verdeutlichen.
Wir erklären uns bereit, den an dem Generalplan Ost Interessierten die Möglichkeit
zu geben, sich mit diesem Kapitel des Zweiten Weltkrieges durch
Aufenthalte in der Staatlichen Gedenkstätte Majdanek und durch Studienreisen zu
den von der Aussiedlungsaktion betroffenen Orten vertraut zu machen.
Vorsitzender des Vereins der Kinder der Region Zamosc in Bilgoraj
Boleslaw Szymanik
Direktor der Staatlichen Gedenkstätte Majdanek
Edward Balawejder
Unterzeichnet in der Staatlichen Gedenkstätte Majdanek (Lublin) am 20. November
2003
Polnische Originalbriefansicht hier
Berlin, 24.11.03
Ihre Unterlagen zum "Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für die Übersendung Ihrer Unterlagen zum "Generalplan
Ost".
Es ist immer wieder erschreckend, festzustellen, dass es noch "weiße
Flecken" bei der Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit gibt. Wir begrüßen
Ihr Vorhaben und hoffen, dass der von Ihnen eingeforderte Rahmen auch so
realisiert werden kann. Im Oktober 2003 haben wir eine Gedenktafelkommmission
gebildet, die sich speziell mit den Möglichkeiten der
Vergangenheitsaufarbeitung befasst. Ihre Unterlagen werden dort auch
Arbeitsgegenstand sein.
Die Tatsache, dass sich die Topografie des Terrors auf dem Gebiet unseres
Bezirks befindet, ist uns eine besondere Verpflichtung, tätig zu werden. Städtepartnerschaften
sind nur ein Teil, die Vergangenheit spielt immer wieder eine große Rolle bei
der Annäherung des deutschen und polnischen Volkes. Ihre Initiative ist daher
unterstützenswert und das wird hoffentlich auch von den Institutionen so
gesehen, die Sie finanziell bei der Realisierung benötigen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Rehbaum, Büro BVV
gez. Dorit Lorenz
Ausschussvorsitzende
Warschau, den 24. 11.2003
Sehr geehrter Herr B.,
Ihr Bemühen, den „Generalplan Ost“, seine Entstehungsgeschichte, seine Prämissen
und seine ungeheuerlichen Zielsetzungen einer breiten
Öffentlichkeit nahe zu bringen, kann ich nur unterstützen. Der Eroberungs- und
Vernichtungskrieg, den das Großdeutsche Reich ab 1939 gegen seine
Nachbarn insbesondere in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa fürte, ist im
kollektiven Bewusstsein der deutschen Gesellschaft noch keineswegs in seinen
tatsächlichen Dimensionen präsent - anders als im Bewußtsein der betroffenen
Gesellschaften. Gerade der „Generalplan Ost“ enthüllt in besonderer Weise
die verbrecherischen Zielsetzungen des NS-Regimes gegenüber den östlichen
Nachbarn Deutschlands, aber auch die Bereitschaft deutscher Wissenschaftler,
an solchen Plänen mitzuwirken. Er bildet ein erschreckendes und kaum bekanntes
Beispiel dafür, wie weit Teile der Gesellschaft bereit waren, sich
aktiv für Vorhaben einzusetzen, deren Verwirklichung unweigerlich eine
Verletzung elementarster Menschenrechte und einen Zivilisationsbruch
bedeutete. Auch in diesem Punkt, deutlich zu machen, wie weit deutsche
Wissenschaftler an den NS-Verbrechen mitgewirkt haben, verdient Ihr Vorhaben
Unterstützung.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Prof. Dr. Klaus Ziemer
Berlin,
den 24.11.03
Sehr
geehrter Herr B.,
Ihre Aktivitäten zur Aufarbeitung des verbrecherischen Generalplans Ost unterstütze
ich. Ich schließe mich den Ausführungen meines Kollegen Michael
Goldmann an.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Berlin, 25. November 2003
Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 21. Oktober 2003. Ihre Informationen zum Thema "Generalplan Ost" hat der Fraktionsvorstand mit großem Interesse gelesen. Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass aus der Initiative inzwischen ein Verein geworden ist.
Ich bedauere sehr, dass die Fraktion Ihre Arbeit nicht mehr als durch diesen Brief unterstützen kann. Wir begrüßen es außerordentlich, dass Sie sich diesem Bereich der nationalsozialistischen Verbrechen angenommen haben. Ihre Bemühungen haben meine Unterstützung. Leider kann diese nur ideell und nicht materiell sein. Ich hoffe, dass Ihr Antrag auf Projektförderung vom Hauptstadtkulturfonds befürwortet wird.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Klaus Kugler
Fraktionsvorsitzender
Berlin, 26. November 2003
Sehr geehrter Herr B.,
ich danke Ihnen für Ihr Schreiben vom 15. September 2003 bezüglich des von Ihnen geplanten Projektes "Generalplan Ost".
Als Stellvertretender Vorsitzender der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag weiß ich Ihre diesbezüglichen Bemühungen sehr zu schätzen und finde das Projekt im Hinblick auf die weiterhin notwendige Verarbeitung der deutschen Geschichte sehr sinnvoll. Gerade auch, weil Sie damit einen wertvollen Beitrag für die Verständigung zwischen den Generationen und im besonderen Polen und Deutschland leisten, findet Ihr Vorhaben meine volle Unterstützung.
Ich wünsche Ihnen für das Projekt persönlich viel Erfolg und gutes Gelingen.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Eberhard Otto, MdB
Berlin, 27.11.2003
Erinnerungsprojekt
Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie herzlichen Dank für Ihre ausführliche Mail zu Ihrer Aufarbeitung des
sogen. Generalplan Ost von 1939-1944. Ich finde Ihre Initiative sehr
notwendig und begrüßenswert.
Mein Berliner Kollege, Herr Detlef Dzembritzki, hat mir bereits im Oktober die
an ihn gerichtete Mail zur Kenntnis gegeben. Mit ihm habe ich auch ein
ausführliches Gespräch darüber geführt. Wir sind übereingekommen, dass wir
Ihre Initiative auf parlamentarischer Ebene begleiten werden.
Darüber werden wir weiter im Gespräch bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Dietmar Nietan, MdB
Berlin, den 27. Nov. 2003
Erinnerungsprojekt Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
es ist bedrückend, festzustellen, wie viele verbrecherische Aspekte der
NS-Geschichte samt ihrer Auswirkungen bis heute kaum thematisiert wurden.
Vor diesem Hintergrund begrüße ich ausdrücklich ihr Vorhaben, anlässlich der
bevorstehenden EU-Osterweiterung das Erinnerungsprojekt Generalplan Ost als
eine Geste der Versöhnung voranzubringen.
Ich hoffe, Sie erhalten die notwendigen Mittel zur Realisierung des
Ausstellungs- und Begegnungsprojektes und wünsche diesem ein gutes Gelingen.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Detlef Dzembritzki MdB
Berlin, 2. Dezember 2003
Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom Februar und November 2003. Es
tut mir leid, dass wir Ihnen nicht eher geantwortet haben.
Mit großem Interesse haben wir von Ihrem Engagement gehört und möchten gerne
Ihre Arbeit ideell unterstützen.
Die Auseinandersetzungen mit dem Generalplan Ost erscheint uns als Verband, der
über zahlreiche Kontakte auch nach Mittel- und Osteuropa verfügt, eine
ganz zentrale Aufgabe innerhalb der deutsch-polnischen und deutsch-russischen
Beziehungen. Die Schuld, die Deutschland unter der
NS-Herrschaft in Polen und Russland auf sich geladen hat, ist imens und daher
erscheinen uns eine Ausstellung und auch weitere Veranstaltungen zum
Generalplan Ost sehr sinnvoll. Eine gründliche Aufarbeitung der gemeinsamen
Geschichte ist die Voraussetzung für gute zwischen staatliche Beziehungen.
Wir wünschen Ihnen sehr viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Ulrike Kind, Referentin
Berlin, 3. Dez. 2003
Sehr geehrter Herr B.,
wir hoffen, dass Ihre Arbeiten für das Ausstellungs- und Begegnungsprojekt zum
Generalplan Ost weit fortgeschritten sind und in absehbarer Zeit zum
Erfolg führen. Leider erfuhren wir erst sehr spät von Ihrem Vorhaben. Trotzdem
noch einige Worte hierzu:
Vom Jahre 2004 an werden Deutsche und Polen Bürger der Europäischen Union
sein. Gemeinsame Zukunft kann nur gewonnen werden, wenn das Belastende der
Vergangenheit aufgearbeitet wird. Ausstellungen sind ein wirksames Mittel, um
themenbezogene Auseinandersetzungen in Menschen und zwischen Menschen zu
provozieren, um Fakten zu tradieren, die wissensnotwendig sind für die
bi-nationale Begegnung von Polen und Deutschen.
Die von Ihnen beabsichtigte Ausstellung kann entscheidend dazu beitragen, dass
bei Jugendlichen die Asymetrie des Geschichtsbewußtseins abgebaut wird.
Für den oft beschworenen deutsch-polnischen Dialog ist es notwendig, dass
deutsche Jugendliche von den Auswirkungen deutscher rassistischer
Siedlungsplanung („Himmlerstadt“, „Volksliste“), annährend so viel
wissen wie polnische Jugendliche von deutschen militärischen Operationen und
vom
deutschen Widerstand gegen das nationalsozialistische System
(Unterschrift)
Prof. Friedrich W. Hossbach M.A.
Berlin, 03.12.2003
Betreff: Ihr Ausstellungs- und Begegnungsprojekt 61/62 JAHRE GENERALPLAN OST
Sehr geehrter Herr Strecker,
zunächst möchten wir uns für das umfassende Infomaterial bedanken, das uns
Herr Burchard zusammen mit seinem Schreiben vom 01.11.2003 zukommen liess.
Wir haben es mit grossem Interesse gelesen, es hat uns sehr bewegt wie auch
erschüttert.
Die öffentliche Anerkennung des Generalplans Ost ist auch unser Anliegen, sind
doch Zwangsarbeit, Vertreibung und Genozid aus eigenem Schicksal zur
Genüge bekannt. Die Armenier kämpfen seit fast 90 Jahren für die Anerkennung
des Genozids, dem unser Volk 1915 in der osmanischen Türkei zum Opfer fiel.
Die moderne Türkei weigert sich immer noch, diesen ersten Völkermord des
20.Jahrhunderts anzuerkennen, und die Regierung der Bundesrepublik
Deutschland - trotz der Mitschuld des Kaiserreichs als damaliger Bundesgenosse -
zeigt (noch) nicht die Bereitschaft, sich siesem Part der
eigenen Geschichte zu stellen.
Wir finden: Die öffentliche und politische Anerkennung ist Teil der
Verurteilung staatlich-systematischer Gewalt und damit Teil der Vorbeugung
staatlicher Gewalt gegen Gruppen und Gemeinschaften.
Wir hoffen, dass Ihr Ausstellungs- und Begegnungsprojekt die menschenverachtende
Politik, die damals von Berlin ausging, verdeutlichen,
zur Aufarbeitung der tragischen Vergangenheit beitragen wird sowie auch die
Verständigung und Zusammenarbeit in Mitteleuropa zu verwirklichen hilft und
den Opfern der NS-Verbrechen Genugtuung verschafft.
Wir wünschen Ihrem Projekt eine breite Resonanz in der Öffentlichkeit und dass
ihm eine öffentliche Förderung zuteil wird, die es verdient.
Mit freundlichen Grüssen
(für den Vorstand)
(Unterschrift)
Vartkes Alyanak
Berlin, den 3. Dezember 2003
Betreff: Berliner Zwangsarbeits- und Völkermord (-Planung) des
"Generalplan Ost"
Sehr geehrter Herr B.,
das Außenministerium der Republik Litauen begrüßt Ihre Initiative und Bemühungen,
der Opfer des "Generalplan Ost" öffentlich zu gedenken. Die
Mahntafel zum SS-Hauptamt RKF auf dem Kurfürstendamm würde dazu beitragen, die
durch das NS-Regime begangenen Gräultaten nicht in Vergessenheit geraten zu
lassen. Da dieser Plan das Schicksal des litauischen Volkes und des litauischen
Staates ebenfalls entscheidend bestimmen sollte, müsste der Name
Litauens auf der Gedenktafel nicht fehlen. Ob die Inschrift auf Litauisch
erfolgen soll, hängt allein vom deutschen Recht ab. Falls deutsche Gesetze
dies zulassen, wird keine zusätzliche Genehmigung von der litauischen Seite benötigt.
Zu den Gedenkveranstaltungen im Mai 2004 würden gerne Vertreter der litauischen
Verwaltungs-, Kultur- und Bildungsinstitutionen kommen, um durch
ihre Anwesenheit das Andenken der Opfer zu ehren und die deutsche Initiative zu
unterstützen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei den Vorbereitungen der Ausstellung zum Thema
"Generalplan Ost".
Mit freundlichen Grüssen,
(Unterschrift)
Prof. Dr. V. Geralavicius
Botschafter
Berlin, den 3. 12. 2003
Sehr geehrter Herr B.,
im Rahmen der Umsetzung des Generalplans Ost gelangten laut erhaltenen
Dokumenten des KZ Auschwitz drei Transporte aus der Region Zamosc im
Dezember 1942 und im Februar 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz.
Ebenfalls dokumentarisch belegt ist der Tod von 61 Kindern aus der Region von
Zamosc. Viele der Kinder wurden mit Phenolspritzen getötet: Zu den
ersten Kindern, die auf diese Weise in Auschwitz ermordet wurden, gehörten der
9-jährige Tadeusz Rycyk und der 12-jährige Mieczyslaw Rycaj. Sie wurden
am 21. Januar 1943 umgebracht.
Dass Sie, sehr geehrter Herr Burchard, sich seit langem mit großem Engagement für
die Aufarbeitung eben dieses „Generalplans Ost“ einsetzen,
begrüßt das Internationale Auschwitz Komitee sehr: Sie leisten damit einen
unschätzbaren Dienst sowohl für die Verständigung zwischen Deutschen und
Polen wie auch für die Anerkennung der historischen Wahrheit, die ja
Voraussetzung für eine wirklich dauerhafte und zukunftsorientierte
Verständigung ist.
Wir hoffen sehr, dass es Ihnen gelingt, eine Projektförderung für Ihre
wichtige Arbeit zu erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Christoph Heubner
(Vizepräsident)
Berlin, den 7. 12. 2003
Herrn Matthias Burchard
Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für das ausführliche Informationsmaterial zur Bedeutung des
„Generalplans-Ost“ bei der Völkermordplanung des NS-Regimes, das Sie dem
Ausschuss für Bildung und Kultur der BVV Mitte zur Verfügung gestellt haben.
Die Ausschussmitglieder begrüßen Ihr hohes persönliches Engagement bei dem
Bemühen um Kennzeichnung des historischen Ortes - Sitz des SS-Zentralbodenamtes
im Reichskommissariat für die Festigung deutschen
Volkstums im Bezirk Mitte.
Opfer des General-Plans Ost war die Zivilbevölkerung der Staaten Osteuropas;
sie erlitten Terror, Zwangsaussiedlung, Deportation und Tod. Sowohl die
Aufarbeitung dieses völkerverachtenden und verbrecherischen Teils deutscher
Geschichte als auch die Gewährleistung eines angemessenen Gedenkens in
unserem Bezirk sind unbedingt notwendig, und Ihre diesbezüglichen Aktivitäten
verdienen Dank und intensive Unterstützung.
Die wissenschaftliche Erforschung der Einbindung des SS-Zentralbodenamtes in die
Politik des Nationalsozialismus und die Aufklärung der Beteiligung der
Humboldt-Universität daran sind aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung,
auch weil sich beide Standorte im Bezirk Mitte befinden bzw. befanden.
Darüber hinaus sieht der Kulturausschuss der BVV Mitte in der Aufarbeitung des
Generalplans Ost eine unabdingbare Voraussetzung für einen ehrlichen
Austausch und zukunftsweisenden Dialog mit den Staaten Osteuropas.
Der Kulturausschuss der BVV Mitte spricht sich deshalb für die Errichtung des
von Ihnen geforderten Gedenkobjektes und die Kennzeichnung des
SS-Zentralbodenamtes an der Friedrichstr. 110/112 aus und sichert Ihnen die
politische Unterstützung zu.
(Unterschrift)
Christiane Hoff,
Vorsitzende
19357 Karstädt, den 08.12.2003
Verein zur Völkerverständigung mit Mittel-, Süd- und Osteuropa
Herrn Reinhard Strecker
Sehr geehrter Herr Strecker,
als deutsche Agrarpolitikerin im Europäischen Parlament fühle ich mich
besonders verpflichtet, dem Anliegen des Vereins zur Völkerverständigung mit
Mittel-, Süd- und Osteuropa, ein Ausstellungs- und Begegnungsprojekt zum
Generalplan Ost in Berlin zu etablieren, meine Unterstützung zu geben.
Wieviel millionenfaches Leid, Ausmerzung ganzer Familien und bis in die heutige
Zeit reichende Traumata die verbrecherische Expansions- und
Vernichtungspolitik verursacht hat, ist trotz der bevorstehenden
EU-Osterweiterung mit einem eklatanten Informationsdefizit behaftet. Eine
wissenschaftliche Aufarbeitung und darüber hinaus, das Wissen über den
Generalplan Ost, auch in der deutschen Öffentlichkeit, zu verbreitern und in
einem Begegnungsprojekt zugänglich zumachen, halte ich für dringend geboten.
Ich begrüße daher ihre Bemühungen sehr und versichere Ihnen die vorbehaltlose
Unterstützung ihres Engagements zu. Ich hoffe auf
Unterstützung und Projektförderung aus dem Hauptstadtkulturfonds und habe mich
deshalb mit Nachdruck an die Senatsverwaltung für Wissenschaft,
Forschung und Kultur gewandt.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Originalbriefansicht hier
Brüssel, 10. Dezember 2003 (per E-Mai)
Sehr geehrter Herr Burchard!
Es findet generell meine Unterstützung, wenn sich Bürger eherenamtlich für das Gemeinwesen engagieren.
Bezüglich des von Ihnen speziell angegangenen Projektes der Aufarbeitung des "Generalplan Ost" darf ich Ihnen sagen, dass ich dies nicht nur als Politiker einer großen Volkspartei, sondern - wie Sie selbst erwähnt haben - als Bewohner des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf ausdrücklich begrüße. Die Aufarbeitung und die Konfrontation mit der Geschichte halte ich für unerläßlich. Nur wer ehrlich und ungeschminkt über die verheerenden Taten informiert worden ist, kann daraus die richtigen Lehren für die Zukunft ziehen. Letzteres ist um so wichtiger, da sich die geschichtliche Chance ergibt, ein geeintes, freies und friedvolles Europa zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Schmitt
Europäisches Parlament
ASP 10-E-250
Rue Wiertz 60
B-1040 Brüssel
TEL.: 00
32 2 284 54 42
FAX.: 00 32 2 284 94 42
homepage
(and newsletter): www.ingo-schmitt.de
Oranienburg, 12.12.2003
An den Verein zur Völkerverständigung mit Mittel-, Süd- und Osteuropa
Sehr geehrter Herr B.,
die Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg sieht es als ihre Aufgabe an, zur Versöhnung des deutschen Volkes mit den Völkern in Mittel- und Osteuropa beizutragen. So ist anlässlich des Ökumenischen Kirchentages 2003 in Berlin an den Pilgerweg des deutschen Kaisers Otto III. im Jahr 1000 nach Gniezno als Zeichen der Freundschaft und Verständigung zwischen Deutschen und Polen dieser Pilgerweg wieder begangen worden. Auch im Jahre 2004 werden sich Christen verschiedenster Konfessionen aus Deutschland und Polen auf diesen historischen Weg begeben, um auf diese Weise ein Zeichen der Aussöhnung zu setzen.
Aussöhnung ist nur möglich in Kenntnis der gemeinsamen Geschichte. Der Generalplan Ost gehört zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte mit ihren östlichen Nachbarn. Als Superintendent des Ev. Kirchenkreises Oranienburg in der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg ist mir insbesondere durch das ehemalige Konzentrationslager in Oranienburg-Sachsenhausen die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus sowie die Planung von Vernichtungslagern in ganz Europa, die hier in Oranienburg erfolgte, vertraut. Ich begrüße daher ausdrücklich Ihr Engagement zur Aufarbeitung der Berliner NS-Zwangsarbeits- und Genozidplanung (Generalplan Ost). Nur im Wachhalten der Erinnerung an diese Menschheitskatastrophen können zukünftig die positiven Kräfte erwachsen, die ein Miteinander der Völker in einem geeinten Europa in Frieden und Freundschaft ermöglichen. Daher wünsche ich Ihnen in Ihrem Bemühen zur Realisierung einer Ausstellung, stadtöffentlicher Gedenkobjekte, der Einladung von Zeitzeugen nach Berlin und der Förderung von Gegenbesuchen Studierender und Akademiker nach Osten Erfolg durch Unterstützung aus dem Hauptstadtkulturfonds 2004.
Zum Fest der Geburt Jesu Christi sowie zum Jahreswechsel
2003/2004 grüße ich Sie mit herzlichen Segenswünschen
Ihr
(Unterschrift)
Arndt Farack
Nachrichtlich zur Kenntnis Herrn Bischof Dr. Wolfgang Huber, Herrn Generalsuperintendent Hans-Ulrich Schulz.
Europapolitische
Sprecherin der FDP-Fraktion
Berlin,
12. Dezember 2003
Sehr
geehrter Herr B.,
vielen
Dank für Ihr Schreiben betreffend die Aufarbeitung des Berliner „Generalplan
Ost“ 1939-1945. In meiner Eigenschaft als Mitglied der deutsch-polnischen
Parlamentariergruppe und europapolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion
unterstütze ich selbstverständlich eine fundierte und an seriösen Quellen
orientierte historische Aufarbeitung dieses menschenverachtenden Planes. In
wenigen Monaten wird die Europäische Union zehn neue süd- und osteuropäische
Mitgliedstaaten aufnehmen und besiegelt damit endgültig das Ende der verhängnisvollen
Teilung Europas. Von unserer Bereitschaft zum offenen Dialog und zur
Auseinandersetzung - auch und gerade mit bisher wenig beachteten Themen der
NS-Geschichte - wird es abhängen, ob es uns gelingt, neben dieser Überwindung
der äußeren Teilung Europas endlich auch die innere Einheit endgültig wieder
herzustellen.
Mit
freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Witten, 12. Dezember 2003
Berliner Generalplan Ost
Lieber Bruder B.,
(...)
Generell können wir seitens des Bundes Freier evangelischer Gemeinden erklären, dass wir die Aufarbeitung der Geschichte unseres Landes befürworten, insbesondere im Bezug auf die nationalsozialistischen Verbrechen. Wir begrüßen alle Beiträge, die zur Versöhnung zwischen Deutschen, Tschechen und Polen dienen.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Klaus Kanwischer
-Geschäftsführer-
Fraktionsvorsitzende
Bündnis 90/ Grüne
Berlin,
16. 12. 2003
Sehr
geehrter Herr B.,
vielen
Dank für Ihr Schreiben vom 10. Dezember 2003 und das beigefügte
Informationsmaterial zu Ihrem Vorhaben.
Sie
haben sich mit dem „Generalplan Ost“ einer Thematik angenommen, die in der
Öffentlichkeit noch immer wenig bekannt ist. Mit Ihrem Einsatz für eine
Aufarbeitung auch dieses Kapitels der nationalsozialistischen Verbrechen leisten
Sie einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte. Auch die
Beteiligung der Wissenschaft an den menschenverachtenden Plänen der
Nationalsozialisten darf nicht in Vergessenheit geraten.
Ich
wünsche Ihnen für Ihre zukünftige Arbeit alles Gute und viel Erfolg.
Mit
freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Karin Göring-Eckardt
23-400 Biłgoraj, den 17. Dezember 2003
Sehr geehrter Herr Burchard,
wir haben die Initiative der Humboldt-Universität zu Berlin, die Wahrheit über den Generalplan Ost zu zeigen, mit großem Interesse aufgenommen. Das Ziel dieses Plans bestand darin, Millionen Menschen [gewaltsam] auszusiedeln und den sogenannten Lebensraum zu schaffen.
Wir freuen uns über dieses Vorhaben um so mehr als von dem Generalplan Ost im besonderen Maße auch die von uns bewohnte Region Zamość betroffen war - ungefähr 110.000 Menschen wurden hier [zwangsweise] ausgesiedelt. Die Erinnerung an diese Zeit ist bei uns immer noch lebendig.
Wir sind der Ansicht, daß die Initiative, wissenschaftliche Forschungen anzustellen und ein Ausstellungs- und Begegnungsprojekt durchzuführen, dazu beitragen wird, daß die heutigen und die künftigen Generationen die Erinnerung an diese Ereignisse bewahren werden.
Hochachtungsvoll
(Unterschrift)
Stempel des
Direktors
polnische
Originalbriefansicht hier
Flüchtlings- und Entwicklungspolit. Sprecherin der PDS
Berlin, 2003-12-18
Betr: Generalplan Ost
Sehr geehrter Herr B.,
das von Ihnen vertretene Anliegen, den verbrecherischen "Generalplan Ost" mit seiner dahinterstehenden menschenverachtenden nationalsozialistischen Ideologie und seinen entsetzlichen Folgen für Tausende Menschen aufzuarbeiten und in das Öffentliche Bewusstsein zu rücken, unterstütze ich ausdrücklich. Die Ihnen bisher zugeganenen Stellungnahmen belegen, dass Ihr Anliegen nach wie vor aktuell ist. Ich versichere Ihnen, im Rahmen meiner Möglichkeiten dieses Anliegen zu befördern und nochmals jene KollegInnen in meiner Fraktion anzusprechen, die Ihnen stellvertretend für die Fraktion eine parlamentarische Behandlung des Themas im entsprechenden Fachausschuss zusagten.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Karin Hopfmann
Rechtspolit.
Sprecher Fraktion Grüne / B. 90 und stellv. Vorsitzender der dt-poln.
Parlamentariergruppe
Berlin,
19. Dezember 2003
Aufarbeitung
der Geschichte des sog. Generalplan Ost
Sehr
geehrter Herr B.,
herzlichen
Dank für Ihr Schreiben, welches bei mir - leider - etwas liegen geblieben ist.
Der
Generalplan Ost war sicherlich ein Grundelement der Nationalsozialistischen
Schreckensherrschaft in Deutschland. Er war ein zentrales Instrument der
Unterjochung der Menschen in Mittel- und Osteuropa und hat in millionenfacher Zwangsarbeit und im Völkermord
geendet.
Die
Aufarbeitung dieses Kapitels der nationalsozialistischen Diktatur steht
sicherlich noch aus. Es ist zu bedauern, wenn beteiligte deutsche Firmen,
Institutionen und Universitäten nur zögerlich an einer solchen Aufarbeitung
mitwirken.
Umso
mehr Anerkennung und Unterstützung verdient Ihre Arbeit, mit der Sie Licht in
die Hintergründe des Generalplan Ost bringen wollen. Dabei können Sie auf
meine Unterstützung zählen.
Sobald
die von Ihnen geplante Ausstellung zum Generalplan Ost und auch die Einladung an
Zeitzeugen aus den hauptbetroffenen Ländern konkrete Gestalt annehmen, bin ich
bereit, dabei mitzuwirken, dass auch der Bundestag in geeigneter Form beteiligt
wird. Näheres hierzu sollte mit den Fraktionen und auch mit dem Bundespräsidenten
besprochen werden.
Ich
wünsche Ihnen und Ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern für Ihre wichtige
Arbeit alles Gute und einen großen Erfolg
Mit
freundichen Grüßen
(Unterschrift)
Wahlkreisvertreter
von Steglitz-Zehlendorf
Sprecher
der FDP-Fraktion für wirtschaftl. Zusammenarbeit u.
Berlin,
19.12.2003
Verein
zur Völkerverständigung mit Mittel-, Süd- und Osteuropa e.V.
Sehr
geehrter Herr B.,
ich
möchte Ihnen für Ihr Engagement für die Aufarbeitung der Geschichte in Berlin
und in Steglitz-Zehlendorf im Konkreten danken. Gerade weil der
"Generalplan Ost" ein unangenehmer Teil unserer Geschichte ist, ist es
umso wichtiger, dass wir uns damit beschäftigen. Im Jahr 2004 der Erweiterung
der EU um die Staaten Mittel- und Osteuropas ist es ein positives Signal in
Richtung unserer Nachbarländer, dass wir uns unserer Geschichte stellen und
einen guten Anfang für eine zukunftsfähige Nachbarschaft schaffen.
Ich
unterstütze Ihr Projekt und wünsche Ihnen für Ihre Arbeit weiterhin viel
Erfolg.
Mit
freundlichem Gruß
(Unterschrift)
Markus
Löning MdB
Stellungnahme der FSI Geschichte zur Aufarbeitung des "Generalplan Ost"
(auch als Pressemitteilung)
Berlin-Dahlem, 3. Januar 2004
Der geschichtliche Hintergrund
Mit dem Ziel, Umsetzungsmöglichkeiten für die nationalsozialistische Lebensraumideologie zu erarbeiten, entwarfen Dahlemer Raum- und Siedlungsplaner zwischen 1939 und 1944 rechtliche, räumliche und rassenideologische Grundlinien für den Bereich zwischen Elsass, Leningrad und der Krim. Am 28.5.1942 übergab das Agrarinstitut der Berliner Universität, welches seinen Sitz Im Dol 27/29 hatte, seinen Entwurf eines "Generalplan Ost" an den Reichsführer SS Himmler. Diesem Plan zufolge sollten zwischen 25 und 50 Millionen Menschen in Ost-Mittel-Europa zur Zwangsarbeit eingesetzt bzw. in unfruchtbare Landschaften deportiert werden, um dort dem Hungertod zum Opfer zu fallen.
Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) legte das ebenfalls in Dahlem in der Podbielskiallee 25/27 ansässige ?SS-Planungsamtes im Reichskommissariat für die Festigung deutschen Volkstums? ein knappes halbes Jahr nach dem "Generalplan Ost" am 29.10.1942 der "Generalsiedlungsplan" vor, der weit umfangreicher als der Generalplan Ost war und als dessen Fortführung gesehen werden kann, da in ihm konkrete Kostenberechnungen des geplanten Projektes enthalten waren.
Die Situation
Auch sechzig Jahre nach der Abfassung des "Generalpan Ost" bzw. des "Generalsiedlungsplans" kann von einer angemessenen Beschäftigung mit dem Thema seitens der Berliner Universitäten nur sehr bedingt die Rede sein. Zwar bekannte sich der Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin, Jürgen Mlynek, am 28.5.2002 zu der "gesamtuniversitären Verantwortung" der "Humboldt-Universität als Nachfolgerin der Friedrich-Wilhelms-Universität" am "Generalplan Ost", doch bis heute erfährt mensch, der an den Gebäuden, in denen die verbrecherischen Planungen erarbeitet wurden, nichts über die dortigen Geschehnisse vor mittlerweile über sechzig Jahren.
Verantwortung
Auch wenn die Freie Universität als Nachkriegsgründung keine direkte historische Beziehung zu den rassistischen Planungen in der Zeit des Nationalsozialismus hat, ist die Wahl ihres Standortes in Dahlem doch eng mit der Wissenschaftsgeschichte dieses Stadtteils verknüpft. Daraus ergibt auch für die Freie Universität eine besondere Verantwortung im Bezug auf die Beschäftigung mit diesem Themenkomplex.
Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass zahlreiche Gebäude in denen die menschenverachtenden Planungen erarbeitet wurden, sich in unmittelbarer Nähe des Campus der Freien Universität befinden, halten wir einen verantwortungsbewussten Umgang mit diesem Teil der Geschichte Dahlems auch seitens der Freien Universität Berlin für dringend erforderlich.
Darüber hinaus sind wir uns bewusst, dass auch Vertreter der Geschichtswissenschaft als Ideengeber an der ideologischen Ausarbeitung pseudowissenschaftlichen Begründung für die Lebensraumpolitik mitgewirkt haben. So hatte Theodor Schieder bereits im September 1939 eine Denkschrift über die bevölkerungs- und siedlungspolitische Behandlung Polens, die von der Zielsetzung völkischer und rassischer Dissimilation geprägt war, vorgelegt.
Als angehende HistorikerInnen halten wir es für unbedingt notwendig, die Geschichte unseres eignes Faches und anderer Wissenschaften weiterhin kritisch zu untersuchen und sich mit deren Verstrickungen im Nationalsozialismus auseinander zusetzen.
Die Fachschaftsinitiative Geschichte, ein offener Zusammenschluss von Studierenden am Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichtswissenschaft der Freien Universität Berlin, rufen hiermit die Verantwortlichen der Freien Universität Berlin auf, sich offensiv an der historischen Aufarbeitung des Generalplans Ost und anderer pseudowissenschaftlicher Planungen im Rahmen der nationalsozialistischen Lebensraumideologie zu beteiligen.
FSI Geschichte an der Freien Universität Berlin
Ehrenvorsitzender
Mitglied
des Europäischen Parlaments
Berlin,
den 5.01.12.04
Ihr
Schreiben vom 3.12.03
Sehr
geehrter Herr Burchard,
Ihre
Bemühungen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den verbrecherischen
Charakter des "Generalplans Ost", seiner Entstehung und seiner Wirkung
zu lenken, könnte ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit der
Geschichte der NS-Zeit in Deutschland sein. Der Zeitgeist will solche Ereignisse
der Nazi-Periode noch immer verdrängen, wodurch ein freundschaftliches Verhältnis
mit unseren Nachbarn nicht unbelastet ist. Ich hoffe, dass Ihre Aufforderung an
die Bundesregierung nicht ohne positive Reaktion bleibt und wünsche Ihnen eine
erfolgreiche Verwirklichung Ihres Anliegens.
Mit
besten Wünschen für das Jahr 2004 in Verbundenheit
(Unterschrift)
Dr.
Hans Modrow
Berlin, den 9. Januar 2004
Sehr geehrter Herr B.,
ich bedanke mich für Ihre Email vom 29.12.2003 sowie Ihr Schreiben vom 02.01.2004 und die Übersendung des umfangreichen Informationsmaterials. Ich begrüße das persönliche Engagement von Bürgern und speziell Ihr Engagement zur Auseinandersetzung mit der Geschichte sehr.
Bezüglich Ihrer Nachfrage zu der Errichtung einer Infostele über den Generalplan Ost vor dem damaligen „SS-Hauptamt Reichskommissariat für die Festigung deutschen Volkstums“ am Kurfürstendamm 140-143 teile ich Ihnen folgendes mit: Das touristische Wegeleitsystem verfolgt das Konzept, die Besucher der Stadt und unseres Bezirkes auf die bestehenden Sehenswürdigkeiten des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf aufmerksam zu machen und kann meines Erachtens einer Aufarbeitung der Geschichte, wie Sie es beabsichtigen, nicht gebührend gerecht werden. (...)
Bei der weiteren Aufarbeitung unserer Vergangenheit wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Klaus-Dieter Gröhler
Büren-Wewelsburg,
14.01.04
Ausstellungs-
und Begegnungsprojekt „Generalplan Ost“
Sehr
geehrter Herr B.,
die
Lektüre Ihrer Dokumentation, die neben problematischen auch sehr viele
ermutigende Reaktionen erkennen lässt, und Ihr konsequentes Verhalten beim
Einfordern öffentlichen Interesses für den großen Verbrechenskomplex, der mit
dem Namen „Generalplan Ost“ verbunden ist, haben mich davon überzeugt, dass
nicht nur Ihr Vorhaben, ein Ausstellungs- und Begegnungsprojekt zu initiieren,
richtig und begrüßenswert ist, sondern auch Ihr Vorgehen, dem ich zunächst
etwas skeptisch gegenüber stand.
Aus
meiner täglichen Arbeit im Kreismuseum Wewelsburg ist mir die Bedeutung, die
verbrecherische Verfolgungsmaßnahmen der SS für die Betroffenen bis heute
haben, sehr gegenwärtig. Viele Überlebende des Konzentrationslagers
Niederhagen in Wewelsburg kommen aus Osteuropa. Alle tragen an den Folgen
dessen, was man ihnen damals angetan hat, bis heute schwer, wie ich aus vielen
Briefwechseln und persönlichen Begegnungen weiß. Umso wichtiger ist es ihnen
zu wissen, dass es in diesem Museum eine Gedenkstätte gibt, die von vielen
Jugendlichen besucht wird. Alle Überlebenden betonen den Wert der Information
und Aufklärung über das vergangene Geschehen im „Dritten Reich“.
Und
zu diesem Geschehen gehört an diesem Ort auch, dass Heinrich Himmler hier schon
ein knappes Jahr vor dem Empfang jenes Schriftstückes der Wissenschaftler der
Berliner Universität in SS-Uniform „seinen“ SS-Gruppenführern auf einer
Besprechung (11. bis 15. Juni 1941) die „Notwendigkeit“ der Ausrottung von
30 Millionen Osteuropäern als Kriegsziel erläuterte. Auch hier waren
Wissenschaftler für ihn tätig, die seine geschichts- und religionspolitischen
Aspirationen „wissenschaftlich“ begründeten. Von daher ist mir auch geläufig,
wie schwer sich andere wissenschaftliche Disziplinen damit tun anerkennen zu müssen,
dass nicht wenige Wissenschaftler Verbrechen Vorschub geleistet haben. Die Älteren
kennen sie ja noch als z.T. hochgeachtete akademische Lehrer.
Wie
schwer es ist, unter solchen Umständen einen Konsens darüber herzustellen,
dass öffentliches Gedenken nicht nur notwendig ist, sondern sogar Geld kostet,
brauche ich Ihnen nicht zu verdeutlichen. Ich kann Sie aber aus den Erfahrungen
am Ort meiner Tätigkeit heraus nur ermutigen, in Ihren Anstrengungen nicht
nachzulassen. Die Sache ist es wert.
Mit
freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Museumsleiter
Sprecherin
für Bildungs- und Medienpolitik B.90/Grüne
Berlin,
den 15. Januar 2004
Sehr
geehrter Herr B.,
vielen
Dank für Ihren Brief vom 20. November 2003 und die darauf folgende telefonische
Korrespondenz mit meinem Büro.
Die
öffentliche Auseinandersetzung mit dem „Generalplan Ost“ ist meines
Erachtens ein wichtiger Baustein in der Aufarbeitung des Nationalsozialismus.
Insbesondere die Verstrickung von Universitäten und Wissenschaftlern in die
geplanten Greultaten sollten eine angemessene öffentliche Aufmerksamkeit
erlangen.
Ich
wünsche Ihnen daher für Ihr Vorhaben viel Erfolg und die notwendige Resonanz.
(Unterschrift)
Berlin,
15. Januar 2004
Generalplan
Ost
Sehr
geehrter Herr Burchard,
vielen
Dank für die Übersendung der zahlreichen Unterlagen zu Ihrem geplanten Projekt
„Generalplan Ost (1939-44)“, die ich mit Interesse gelesen habe.
Gerade
im Zuge der anstehenden EU-Osterweiterung ist Ihr Vorhaben geeignet, einen
Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten. Deshalb begrüße ich Ihr
Bestreben, am 61. Jahrestag des „Generalplanes Ost“ mit einem Ausstellungs-
und Begegnungsprojekt an die damaligen Ereignisse zu erinnern.
Im
Übrigen möchte ich in diesem Zusammenhang auf das Schreiben meines
Bundestagskollegen und Vorsitzenden der Landesgruppe Berlin, Herrn Roland
Gewalt, hinweisen, der Ihnen mit Datum von 23.10.2003 zu dieser Thematik bereits
geantwortet hat.
Mit
freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Peter
Rzepka MdB
Europapolitischer
Sprecher von B.90/Grüne
Berlin,
den 15.02.2004
Generalplan
Ost
Sehr
geehrter Herr Burchard,
ich
möchte mich noch einmal herzlich für Ihr unermüdliches Engagement bei der
Aufarbeitung der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft in Deutschland und
insbesondere in Osteuropa bedanken. Mit der Erweiterung der Europäischen Union
gewinnt das Thema wieder an Aktualität.
Ich
wünsche Ihnen für die zukünftige Arbeit viel Erfolg.
Mit
freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Rainder Steenblock
Berlin-Mitte,
den 21. Januar 2004
Sehr
geehrter Herr B.,
wir
danken Ihnen herzlich für die zugesandten Unterlagen zu dem von Ihnen geplanten
Projekt zum „Generalplan Ost“.
Aus
unserer langjährigen Beschäftigung mit der Forschung am Menschen und ihrer
Geschichte wissen wir, dass ein historisch orientiertes Bewusstsein für
Zusammenhänge zwischen Forschung und Politik in den Wissenschaften bis heute
nur marginal vorhanden ist. Jeder Versuch, die Vordenker- und Planungsfunktion
von Wissenschaftlern vor und im Nationalsozialismus aufzuarbeiten, ist deshalb
zu begrüßen.
Ihr
Projekt hat unsere ausdrückliche und vorbehaltlose Unterstützung. Wir hoffen
sehr, dass Sie mit den geplanten Ausstellungen und Begegnungen die dem Thema
angemessene öffentliche Aufmerksamkeit erwirken können.
Mit
freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Theresia Scheierling (für den Vorstand), Stempel
Berlin, 16.01.04
Sehr geehrter Herr Burchard,
herzlichen Dank für die weiterführenden Materialien. Ihren wissenschaftlichen
Ansatz und Ihre Arbeiten zum "Generalplan Ost" kann
ich in vollem Umfang befürworten. Sie werfen Fragen über ein
nationalsozialistisches Projekt auf, das sicherlich noch nicht den
Bekanntheitsgrad erreicht hat, den es nötig hätte. Vielleicht führen Ihre
historischen Untersuchungen ja bei manchen sogar dazu, ihre
ablehnende Haltung zur anstehenden Osterweiterung der EU zu überdenken.
Für Ihr Projekt wünsche ich Ihnen viel Erfolg und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ursula Sowa
Beauftragter Mittel-Osteuropa der
Universität Bielefeld
33619 Bielefeld,
den 19. Januar 2004
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt
„61 Jahre Generalplan Ost“
Ich
bin in Breslau geboren und aufgewachsen, und musste 1946 Schlesien verlassen.
Aus vielen Gesprächen, nicht nur mit Vertriebenen, weiß ich, dass die
Vorgeschichte bzw. der historische Zusammenhang der Vertreibung mit der
nationalsozialistischen Politik der gigantomanen Annexion und
Menschenvernichtung im Osten Europas praktisch nicht bekannt ist.
Diese
Unkenntnis ist für manche Gereiztheit und Verstimmung in den deutsch-polnischen
Beziehungen der letzten Jahre, sowie für manche ignorante Stellungnahme in der
Diskussion um ein „Vertreibungszentrum“ mitverantwortlich.
Aus der
Wirkungsgeschichte der Wehrmachtsausstellung wissen wir, dass auch 30 Jahre
historischer Veröffentlichungen über Verbrechen der Wehrmacht im 2. Weltkrieg
das öffentliche Bewusstsein nicht erreichen. Bücher bleiben in den Händen der
Fachleute und weniger Interessierter. Ausstellungen erreichen Millionen. Die
Notwendigkeit, über den menschenverachtenden Generalplan und sein Umfeld der
Verbindung von nationalsozialistischem Rassismus und wissenschaftlicher
Rationalität aufzuklären, ist nicht weniger dringend als seinerzeit die Erschütterung
der Legende von der „sauberen Wehrmacht“.
Wenn uns
also daran gelegen ist, endlich adäquate Voraussetzungen für eine Politik der
Verständigung und guter nachbarschaftlicher Beziehungen mit den künftigen
osteuropäischen EU-Mitgliedern, insbesondere mit Polen, zu schaffen, dann muss
das Dunkel, in dem der Generalplan Ost immer noch liegt, mit einer öffentlichkeitswirksamen
Ausstellung aufgehellt werden.
Mit
freundlichen Grüssen
-Beauftragter
für Internationale Beziehungen-
16225 Eberswalde,
20.01.2004
Sehr geehrter Herr Burchard,
in Abstimmung mit dem Vorstand
unseres Vereins darf ich zu dem Themenkomplex „Generalplan Ost“ wie folgt
Stellung beziehen:
Der CV-aktiv Eberswalde /
Brandenburg e.V. begrüßt ausdrücklich
Ihr Engagement zur Aufarbeitung dieses leidvollen und dunklen Kapitels der
Zeitgeschichte, dessen offizieller Titel „Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche
Grundlagen des Ostaufbaus“ in seiner Verharmlosung des verbrecherischen
Vorhabens ähnlich bezeichnend ist wie Begriffe oder Arbeitstitel in der Art von
Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, „Schutzhaft“,
„Umsiedlung“ oder „Sonderbehandlung“.
Gerade der Umfang der abstrakten
Planungen und konkreten Geschehnisse verlangt zum einen eine
den üblichen
zeitgeschichtlich-politikwissenschaftlichen Forschungsprinzipien entsprechende
Behandlung der Materie und zum anderen eine überaus deutliche „Bewußtmachung“
unter humanitären Aspekten im Sinne
der Versöhnung und der Völkerverständigung. Durch die Visualisierung in Form
von Ortskennzeichnungen und Gedenkobjekten, Ausstellungen, Veröffentlichungen
und nicht zuletzt Begegnungen zwischen Interessenten, Zeitzeugen und überlebenden
Betroffenen wird dem Schlimmsten entgegengewirkt, was den Opfern letzten Endes
(sic!) noch angetan werden kann, nämlich
in Vergessenheit zu geraten.
Bedenklich ist u. E., wie durch das
offenkundige Verhalten maßgeblicher Institutionen in Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft gerade diesem Vergessen Vorschub geleistet wird.
Von Interesse ist schließlich noch,
ob die auf das besetzte Polen bezogene „interne“ Ausstellung (vgl.
Berliner Lokalanzeiger Nr.70 v.22.03.1941, Abs.2) „Planung und Aufbau im Osten“, die der Reichsführer SS Heinrich
Himmler -immerhin studierter Landwirt und vormals Geflügelzüchter- 14 Monate vor
der Vorlage des „Generalplan Ost“ durch den Institutsdirektor Prof.
Konrad Meyer eröffnete, jemals allgemein der Bevölkerung zugänglich war.
Mit
den besten Wünschen für Ihre Vorhaben
I v
e r s
Hartmut
Ivers, Jurist und Historiker
(Per PC versandt, deshalb keine
Originalunterschrift)
Berlin, 22. Januar 2004
Sehr geehrter Herr Burchard,
Vielen Dank für die Übersendung der Unterlagen Ihres geplanten Projektes „Generalplan Ost“.
Solidarität und besonders der Schutz, die Achtung der Menschenrechte gehören zu den Grundwerten der Europäischen Union, gerade wegen der schrecklichen Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus. Und für mich als Europaabgeordnete waren es immer gerade diese Werte, der Wunsch nach Verständnis und Respekt im Umgang der europäischen Völker untereinander, die die Besonderheiten dieser Europäischen Union ausmachen.
Mit Ihrem Projekt zum „Generalplan Ost“ beleuchten Sie ein Kapitel der nationalsozialistischen Vergangenheit, das wenig bekannt ist und erneut hervorhebt, wie wichtig Demokratie, der Schutz von Menschenrechten ist.
Ich wünsche mir, daß Ihr Projekt wie vorgesehen umgesetzt wird und in meinem Wahlkreis Berlin die Ausstellung „Generalplan Ost“ bald zu besuchen sein wird und Ihr Projekt zur vertieften Verständigung mit den neuen Mitgliedstaaten der EU beitragen wird.
Ich unterstütze deshalb das von Ihnen geplante Projekt nachdrücklich.
Mit den besten Grüßen
(Unterschrift)
Dagmar Roth-Behrendt
Berlin, den 26. Januar 2004
Sehr geehrter Herr Burchard,
die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
im Abgeordnetenhaus von Berlin begrüßt ihr jahrelanges, beharrliches
Engagement, das darauf abzielt, die Verbrechen, die in der Umsetzung des
sogenannten Generalplanes Ost geschahen, dem Vergessen zu entreißen.
Die nationalsozialistische Raum- und
Siedlungsplanung war nichts anderes als ein integrierter Bestandteil der Rassen-
und Ausrottungspolitik dieses Terrorsystems. Die östlichen Nachbarvölker
wurden zu Sklavenvölkern erklärt, ihre Intelligenz zur Ermordung freigegeben.
Mitten im zwanzigsten Jahrhundert
sollten gewaltsam Helotenvölker, schlimmer als in der Antike, geschaffen
werden.
Die Täter unter den
Wissenschaftlern, die wirtschaftlichen Profiteuere und die Mörder vor Ort müssen
weiterhin klar benannt werden. Dies muss vor allem auch in Berlin geschehen, der
früheren Zentrale dieser Tötungsmaschinerie, dem Ort, an dem dieser
Ausrottungsplan erdacht wurde.
Ebenso wichtig ist es, den Kontakt
zu den Überlebenden unter den Opfern weiter und verstärkt zu suchen. Es kann
dabei nicht um eine Wiedergutmachung gehen. Diese Verbrechen sind nicht
„wieder gut“ zu machen. Aber eine ehrende Anerkennung für diese Menschen
steht vielfach noch aus. Ebenso eine materielle Entschädigung.
Wir unterstützen daher Ihr
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt „61/62 Jahre Generalplan Ost“.
Insbesondere der wissenschaftliche Beirat Ihres Vereines scheint uns ein Garant
für das Gelingen einer fundierten und wirkungsvollen Aktivität zu sein. Dass
Sie auch den Aspekt des Widerstandes aufnehmen wollen, macht das Projekt für
junge Menschen mit den Beispielen von Zivilcourage und Mut noch bedeutsamer.
Gutes Gelingen!
Dr. Sibyll Klotz
Wolfgang Wieland
(Fraktionsvorsitzende)
(Innenpolitischer Sprecher)
Berlin, den 26. Januar 2004
Sehr geehrter Herr B.,
als Berliner PDS-Europaabgeordnete
befürworte ich eine Förderung des Projektes „61/62 Jahre Generalplan Ost“.
Gerade in einer Zeit zunehmender europäischer Integration, bedarf die
Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen verstärkter Anstrengungen.
Die Aufklärung über den „Generalplan Ost“ ist in der bundesdeutschen Öffentlichkeit
leider noch nicht sehr weit gediehen. Ihr Engagement könnte mit dazu beitragen,
hier Lücken zu schließen. Für Ihre Ausstellungskonzeption und die
entsprechenden Vorbereitungen wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Mit
freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann
Stellv. Sprecherin AG Ost Bündnis
90/ Die Grünen
Berlin, 16. Januar 2004
Sehr geehrter Herr Burchard,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom
14. Januar 2004, in dem Sie auf die Arbeit ihres Vereins zum Thema
„Generalplan Ost“ aufmerksam machen.
Ich begrüße Ihr Engagement sehr,
da es äußerst wichtig ist, an die Verbrechen während der
Nationalsozialistischen Diktatur zu erinnern und auch die jüngeren Generationen
mit diesem Thema zu konfrontieren.
Der „Generalplan Ost“ spiegelt
das menschenverachtende Weltbild des Dritten Reiches in besonderer Weise wider
und hat Traumata in den Ländern Osteuropas hinterlassen. Besonders im Hinblick
auf die EU-Osterweiterung finde ich Ihre Arbeit sehr wichtig. Wenn die Überwindung
der politischen Teilung Europas von der Herstellung der inneren Einheit
begleitet werden soll, müssen die deutschen Verbrechen während des Zweiten
Weltkrieges zur Sprache kommen. Nur wer sich der Vergangenheit stellt und diese
aufarbeitet, ist in der Lage, aus der Geschichte zu lernen und ein gemeinsames
Europa zu gestalten.
Für Ihre geplante Ausstellung wünsche
ich Ihnen viel Erfolg und alles Gute.
Mit freundlichen Grüssen
(Unterschrift)
Berlin, den 28. Januar 2004
Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben
vom 21. Januar 2004.
Es tut mir außerordentlich leid,
dass Ihre Schreiben bisher ohne Antwort geblieben sind; ich hoffe, ich kann
heute einen Teil davon wiedergutmachen.
Sie haben sich einer sehr
verantwortungsvollen Aufgabe angenommen: Die Aufarbeitung des ‚Generalplan
Ost‘ und dem Gestalten einer Ausstellung zu diesem Thema. Gerade jetzt, da die
EU um die Staaten Mittel- und Osteuropas erweitert wird, ist diese Aufgabe eine
besondere Herausforderung und setzt ein nachbarschaftliches Zeichen.
Ich kann Sie bei diesem Projekt nur
unterstützen und bedanke mich für Ihr Engagement in dieser Sache und wünsche
Ihrem Vorhaben bestes Gelingen.
Mit besten Empfehlungen
(Unterschrift)
Dr. Martin Lindner
Berlin, 29. Januar 2004
Ausstellungs- und Begegnungsprojekt
„Generalplan Ost“
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom
15. Januar 2004, mit dem Sie mich auf das Ausstellungs- und Begegnungsprojekt
„Generalplan Ost“ aufmerksam gemacht haben.
Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu,
dass die historische Aufarbeitung und die öffentliche Diskussion des
„Generalplan Ost“ dringend notwendig ist. Die Aussöhnung der Völker und
Aufarbeitung der Vergangenheit wird nur gelingen, wenn die Verbrechen und die
menschenverachtende Planung dieser Verbrechen auf deutscher Seite in Erinnerung
gehalten werden.
Deshalb wünsche ich Ihnen für Ihr
Projekt und für Ihr bürgerschaftliches Engagement viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Andreas Weigel, MdB
Vorsitzende des Innenausschusses
Berlin, 30. 01. 2004
Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihre Erläuterung
zu Ihrem Projekt zur Aufarbeitung des Berliner Generalplans Ost.
Ich kann Sie zur Fortsetzung dieses
wichtigen und interessanten Konzepts nur ermuntern. Als Vorsitzende des
Bundestags-Innenausschusses (der zugleich federführend mit Fragen der
historischen Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit und Folgen der beiden
Diktaturen im 20. Jahrhundert befasst ist) weiß ich um die Bedeutung solcher
Bemühungen, die im Übrigen auch der besseren Verständigung zwischen
Deutschland und den Staaten Mittel-, Süd- und Osteuropas dienen.
Dafür wünsche ich Ihnen Unterstützung
und Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
* * * * * * * * *